Von zwischenzeitlich 40 Milliarden prognostizierten IoT Geräten, waren es letztlich 25 Milliarden im Jahr 2020. Eine beeindruckende Zahl und dennoch enttäuschend vor dem Hintergrund der Erwartungen.
In der anstehenden Excubate Artikelreihe zum Thema IoT möchten wir neben Grundlageninformationen zu IoT, die Gründe für ein verlangsamtes Wachstum des IoT beleuchten.
Das Internet of Things ist keine neue Erscheinung. Dennoch ist häufig nicht klar was das IoT im Detail eigentlich ist und was es braucht, um eine IoT Lösung zu entwickeln.
Die Grundidee ist schnell erklärt: Auf Basis von Sensoren werden Parameter von „Dingen“ wie beispielsweise Maschinen erfasst und selbstständig in das Internet eingespeist. Diese Daten können dazu dienen die Maschine rechtzeitig zu warten (predictive maintenance) um so kostspielige Ausfälle zu verhindern.
Bekannte Beispiele aus dem B2B oder B2C sind folgende:
Logistik – Fracht und Fahrzeugüberwachung
- Jeder Frachtcontainer kann weltweit verfolgt und nachvollzogen werden
- Container können auf Erschütterungen, Temperatur und viele weitere Parameter hin überwacht werden
- Statusüberwachung erlaub Versicherungen die Policen zu verringern
Smart Home – Thermostate
- Intelligente Thermostate steuern die Temperatur in Abhängigkeit von Raumprofilen
- Die Heizkosten können durch optimales Heizen gesenkt werden
Smart Home – Türklingel
- Eine Türklingel mit Kamera lässt den Bewohner mit Gästen über Lautsprecher interagieren, selbst wenn der Bewohner nicht zuhause sein sollte.
- Sicherheitsfunktionen werden durch integrierte Bewegungsmelder ermöglicht
Flottenmanagement – Fahrzeug- und Fahrerüberwachung
- Disponenten wissen zu jederzeit über den Status der Fahrzeuge bescheid
- Unfälle werden automatisch gemeldet, administrativer Aufwand entfällt
- Überwachung der Beschleunigung, Bremsverhalten ermöglicht die Fahrstile zu überprüfen und Hinweise für eine sparsamere Art des Fahrens zu liefern
Verkehrsplanung – Ampelanlagen-Steuerung
- Ampelanlagen können bedarfsgerecht schalten
- Öffentlicher Personennahverkehr kann gezielt gefördert werden
- Verkehrsplaner können Verkehrsströme besser steuern und schneller Probleme erkennen
Selbst das Bienensterben kann durch IoT in einem konkreten Beispiel bekämpft werden. Indem die Biodaten aus Bienenstöcken gemessen und in Echtzeit an den Imker übermittelt werden, können negative Entwicklungen schnell nachvollzogen und bekämpft werden.
Um diese IoT-Lösungen zu entwickeln bedarf es 5 wesentlicher Komponenten.
Die Sensorik nimmt die relevanten Daten auf. Dabei kann es sich um die Temperatur, um Beschleunigung, um den Standort, um die Luftfeuchtigkeit oder vielzählige andere Parameter handeln.
Ein Modul dient dazu, dass die erhobenen Daten rudimentär verarbeitet, gegebenenfalls gespeichert und nach Bedarf verschickt werden. Durch die Wahl geeigneter Mikroprozessoren und Antennen für den jeweiligen Anwendungszweck, wird der technische Rahmen vorgegeben.
Da IoT Lösungen regelmäßig nicht über klassische Ethernet-Kabel mit dem Internet verbunden sind, spielt die Konnektivität eine entscheidende Rolle. Die Daten müssen abhängig vom Einsatzzweck über kurze Distanzen innerhalb eines Gebäudes, oder aber häufig auch über mehrere Kilometer an Funktürme versendet werden.
Die Daten werden anschließend häufig auf den IoT Plattformen von Firmen oder Service Anbietern wie AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure empfangen und verarbeitet.
Diese Verarbeitung im Daten Management ist ein sehr wesentlicher und keineswegs trivialer Schritt. Daten können unbereinigt kaum verwendet werden. Diese müssen zunächst von fehlerhaften und unbrauchbaren Daten bereinigt und für die Auswertung normalisiert werden.
Erst jetzt können die Daten auf Basis von Analysen ausgewertet werden um die Informationen zu entwickeln die letztlich erlauben beispielsweise den zukünftigen Ausfall einer Maschine zu prognostizieren.
In den kommenden Artikeln werden wir die einzelnen Komponenten im Detail beleuchten und zeigen wo die größten Stolpersteine bei der Umsetzung von IoT Projekten liegen.