Die 7 Regeln der Excubation

Die 7 Regeln der Excubation

Was sie von erfolgreichen Innovatoren lernen können

Ende August konnten wir im Rahmen des „Corporate Innovation Think & Do Tanks“ wieder den industrieübergreifenden Know-How Austausch unserer Kunden fördern. Ziel des Formats ist es unseren Kunde neue Impulse für ihr Geschäft zu bieten und gleichzeitig die Vernetzung untereinander zu fördern.

So trafen sich am 31. August rund 25 Innovation Unit Vertreter:innen von Konzernen und großen

„Es kommt einfach nicht genug dabei rum“, lamentieren viele Unternehmen. Doch Innovationen sind in jeder Umgebung möglich, dazu benötigt es vor Allem eine Unterscheidung von Exploration und Exploitation. Anhand eines Beispiels lässt sich diese Trennung verdeutlichen.

Konzerne sind vergleichbar mit Tankern. Sie haben bestehende Geschäftsmodelle mit einer klaren Strategie: möglichst effizient von A nach B zu gelangen. Dazu benötigt werden klare Hierarchien und Standards, die jedoch kontraproduktive Rahmenbedingungen für Innovationen darstellen. Die Strukturen etablierter Unternehmen sind eben für Exploitation geschaffen und nicht für Exploration.

Für letztere sind Startups jedoch wie gemacht. Sie sind wie Segelboote, die auf der Suche nach unentdeckten Gewässern aufbrechen und dabei mit der rauen See und unbekannten Gefahren ringen. Auf ihrem Boot sind nur beschränkte Ressourcen, was sie unter hohen Zeit- und Erfolgsdruck setzt und jeder Fehler muss so früh wie möglich erkannt und berichtigt werden.

Innovationen entstehen also vor allem aus erfolgreichen Explorationen, doch wie kann ein auf Exploitation ausgerichtetes Unternehmen sich diese Einsicht zu Nutzen machen? Erfahren Sie mehr in unseren Insights.

Rule 1: Seperate innovation from execution

Regel 1: Separate Innovation and Execution

Das viel zitierte Innovator‘s Dilemma lässt sich lösen, indem eine Trennung von Innovation und Exekution erfolgt. Dabei reicht es nicht, eine interne Division einzurichten, die sich dann halbtags um innovative Projekte bemüht. Schließlich würde diese Division mit erfolgreichen Startups konkurrieren.

Bestehende Unternehmen sind nicht in der Lage, ihr Kerngeschäft zu hinterfragen und ihre Mechanismen erlauben keine agile Entwicklung radikaler Innovationen. Dazu benötigt wird eine Trennung, die den unabhängigen Bereichen erlaubt, ihre organisatorischen Strukturen auf ihre jeweiligen Aufgaben zuzuschneiden. Im Folgenden werden wir diese 2 Bereiche „Innovation Company“ und „Execution Company“ nennen.

Die Innovation Company ist dabei ein Tochterunternehmen der Execution Company. Die Beiden sollten sich durch eine unabhängige Marke, sowie eigene Mitarbeiter auszeichnen. Auch geographisch sollten sie getrennt sein, so könnte die Innovation Company einen Standort in einer Startup-Region wählen. Nur wenn die Innovation Company über die Verwendung seines Budgets bestimmen kann, ist gewährleistet, dass sie unabhängig agieren und innovieren kann. Das Mutterunternehmen definiert lediglich die Innovations-Thesis, also die Grundrichtung der Innovation.

Rule 2: Attract Entrepreneurial talent

Regel 2: Attract Entrepreneurial Talent (Innovation Company)

Der Erfolg von Startups hängt insbesondere von zwei Dingen ab, die nur gemeinsam funktionieren: unternehmerischem Talent und unternehmerischen Rahmenbedingungen. Für eine schnelle und erfolgreiche Entwicklung radikaler Innovationen ist ein unternehmerisches Team unabdingbar. Die richtigen Talente finden sich auf natürlichem Wege, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Ziel ist es demnach, den Talenten einen solchen Rahmen zur unternehmerischen Entfaltung zu bieten. Wichtige Kernelemente, um Unternehmertalent anzuziehen sind vor allem attraktive Risk/Reward-Modelle. Dies bedeutet, dass Unternehmer bereit sind Risiken einzugehen, solange die Rendite auch adäquat ist. Gleichzeitig brauchen sie unternehmerischen Handlungs- und Entscheidungsspielraum. Auch die Unternehmenskultur spielt eine große Rolle. Anstelle von Politik, sollten Empowerment, Verantwortung, schnelle Entscheidungen und volle Transparenz stehen. Dazu gehört auch wie in einem Startup, dass Hierarchien durch Netzwerke ersetzt werden.

Zuletzt gilt es den Unternehmern Sicherheit zu bieten. Durch ein festes Gehalt, geteiltes Risiko, oder der Möglichkeit zur Rückkehr ins Mutterunternehmen wird mehr Sicherheit geboten als es die Gründung eines eigenen Startups könnte.

Rule 3: Facilitate innovation flow

Regel 3: Facilitate Innovation Flow (Innovation Company)

Um mit Startups konkurrenzfähig zu sein, ist es die Aufgabe des Managements der Innovation Company, ideale Rahmenbedingungen für schnelles, unternehmerisches Handeln zu schaffen. Ziel ist es, eine schnellere Entwicklung zu ermöglichen, als dies am Markt zu realisieren möglich wäre.

Dazu gehören vier Faktoren:

Erstens die Acceleration. Das heißt alle Probleme, die nichts mit dem zu entwickelnden Geschäftsmodell selbst zu tun haben, müssen eliminiert werden. Dies ist möglich, wenn alles was dazu benötigt wird, also Mitarbeiter, Materialien, und Experten, zugänglich ist. Ablaufen wird das über ein stetig wachsendes Support-System, welches die Geschwindigkeit erhöht und Lerneffekte voll ausschöpft.

Zweitens braucht die Innovation Company Zugang zu einem breiten Netzwerk von Investoren, Startups, und Universitäten.

Drittens muss adäquates Mentoring zur Verfügung gestellt werden. Diese Unterstützung soll sowohl methodisch (u.a. Lean Startup, Design Thinking) als auch inhaltliche (u.a. Fach- und Branchenknowhow) sein.

Zuletzt bedarf es langfristigem Funding welches an die Entwicklungsphase angepasst ist und eine klare Struktur hat. Dabei sollten auch externe Investoren zugelassen sein, um die Wettbewerbsfähigkeit prüfen zu können.

Rule 4: Manage your Innovation Portfolio

Regel 4: Manage Innovation Portfolio (Innovation Company)

Neben der Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen ist es Aufgabe der Innovation Company, ein ausgewogenes Portfolio an Innovationen zu gewährleisten. Dieses Portfolio sollte sich nicht alleine auf Eigenentwicklungen konzentrieren, sondern bewusst über den Tellerrand schauen. Im Markt existiert eine Vielzahl von Startups, die möglicherweise ähnliche Geschäftsmodelle verfolgen und ggf. bereits einen signifikanten Schritt weiter sind.

Daher gehören mindestens 3 Bausteine in das Portfolio der Innovation Company: Incubate, Acquire, und Invest. Incubate heißt, dass ca. 50% des Budgets für die eigene Entwicklung radikaler Geschäftsmodelle verwendet wird. Acquire heißt, dass ca. 20% des Budgets für den Kauf passender Startups, Teams, oder Innovationen verwendet wird. Invest heißt, dass ca. 30% des Budgets für den Kauf von Anteilen an Startups oder Innovationen verwendet wird.

Darüber hinaus ist es Aufgabe der Innovation Company zum gegebenen Zeitpunkt den Transfer und die Integration erfolgreicher neue Geschäftsmodelle zurück in die Execution Company vorzubereiten. Der Integrationsgrad ist selbstverständlich von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel Synergiepotenziale, kulturelle und strategische Nähe zum Kerngeschäft usw.

Rule 5: Inspire Employees

Regel 5: Inspire Employees (Execution Company)

Damit ein nachhaltiger „Flow“ an Ideen und Innovationen entsteht, muss sich auch die Execution Company verändern. Es geht darum, Mitarbeiter für Innovationen zu begeistern und ihr Denken und Handeln dafür zu öffnen. Dies kann über eine Reihe von Maßnahmen erfolgen, wie zum Beispiel eine Job Rotation. Diese sieht zum Beispiel vor, dass die Mitarbeiter der Execution Company sich in Intranet Foren virtuell in andere Positionen ein denken können („Wenn ich der CEO wäre, dann würde ich…“). Alternativ können auch tatsächliche Personalwechsel mit Startups unternommen werden.

Eine weitere Maßnahme ist die Vernetzung der Mitarbeiter in der Startup Community durch Besuche von Kongressen und Messen. Intern würden diese durch „Ted“-Talks ergänzt werden, die Innovationen, neue Technologien oder Forschungsergebnisse vorstellen. Zuletzt sollte die Maßnahme des Rulebreakings beachtet werden. Es geht dabei darum die bestehenden Regeln und Vorschriften des Unternehmens zu reduzieren. Strikte Regeln bezüglich Arbeitszeiten, oder der Arbeitsplatzgestaltung halten den innovativen Denker zurück. Auch sollte auf Auszeichnungen wie Mitarbeiter des Monats verzichtet werden da diese „sticking to the rules“ fördern.

Rule 6: Educate Employees

Regel 6: Educate Employees (Execution Company)

Es ist außerdem das Ziel der Mutterorganisation, die Entwicklung von unternehmerischem Talent voranzutreiben. Es geht im Kern darum, Mitarbeitern die Methoden und Vorgehensweisen zur Entwicklung von radikalen Innovationen beizubringen. Dazu empfiehlt es sich zum Beispiel eine Startup Library einzurichten. Diese kann die Form einer physischen Bibliothek annehmen, in der Mitarbeiter angehalten sind zu lesen und Gedanken auszutauschen. Alternativ dazu kann auch eine Startup-gängige Online-Library eingerichtet werden zur Fortbildung durch Webinare, Foren, oder Open Online Courses.

Des Weiteren, sollte besonderes Augenmerk auf Experimentation gelegt werden. Durch Fab-Labs in denen Prototypen und Mock-ups entwickelt werden wird unternehmerisches Denken gefördert. Dieses kann auch durch ein Propaganda-Zentrum unterstützt werden, in dem unternehmerisches Denken und Methoden über Plakate etc. propagiert werden. Ein wechselseitiger Nutzen entsteht auch in Coworking Spaces, in denen ein Austausch mit Startups stattfindet. Einen langfristigeren Standpunkt nehmen vierteljährig standfindendes Bootcamp ein. In 2-3 Tagen werden neue Ideen entwickelt, getestet, und gepitched. Die Ergebnisse können Eingang in die Innovation Company finden.

Rule 7: Support Idea Flow

Regel 7: Support Idea Flow (Execution Company)

Ziel dieser Regel für die Execution Company ist die Steigerung eines kontinuierlichen Idea Flow. Es mangelt Unternehmen meist nicht an Ideen, sondern an dem Rahmen, in dem sie unabhängig realisiert werden können. Es geht im Kern darum, so viele Ideen wie möglich in die Innovation Company zu tragen und deren Umsetzung zu unterstützen.

Dafür benötigt man als zuerst einmal Zeit. Etwa 10-20% der Arbeitszeit sollten zur Verfügung stehen für die Entwicklung von Ideen. Zusätzlich muss Man-Power verfügbar sein, um der Innovation Company bei Kapazitätsengpässen auszuhelfen.

Bedarfsweise sollte die Execution Company die Innovation Company auch mit Know-How unterstützen sollte es an bestimmten Skills oder Expertisen mangeln. Dies geht so weit, dass selbst Intellectual Propery, Technologien, oder IT bereitgestellt werden sollte, um der Innovation Company jede Unterstützung zu geben die sie benötigt, um optimal zu innovieren.

Die beidhändige Organisation realisieren

Die Beidhändige Organisation realisieren

Bei Excubate handelt es sich nicht um den ersten Ansatz, der außerhalb der bestehenden Organisation Innovationen entwickeln soll. Aber es ist der erste Weg, dies in einer integrierten, ganzheitlichen Weise zu tun. Durch eine Trennung der Organisationen bei gleichzeitigem Einbringen und Austauschen der jeweiligen Kernkompetenzen, entsteht ein in sich geschlossener Kreislauf– der Innovation Flow.

In der Umsetzung sieht das aus wie folgt: Die Execution Company sorgt für einen konstanten Flow an Ideen und Talenten, während die Innovation Company daraus kontinuierlich radikale Geschäftsmodelle entwickelt und in die Execution Company zurückträgt. Durch den Austausch von Mitarbeitern entsteht zudem ein durchgängiger Know-How- und Kulturtransfer.

In unserem Excubate-Modell setzen wir die bisher beschriebenen 7 Regeln in einem eigens entwickelten Modell mit Unternehmen erfolgreich um. Der hierfür notwendige Aufwand erscheint zunächst hoch, daher starten wir meist zunächst ein Pilotprojekt und schaffen erste sichtbare Ergebnisse – i.d.R. 1-2 Startups. Das Erste Pilotprojekt ist typischerweise auf Abteilungs- oder Bereichsleitungsebene angesiedelt, doch der langfristige Umbau zur beidhändigen Organisation benötigt einen starken Treiber auf C-Level.

Wichtige Unterschiede zu bisherigen corporate innovation Ansätze

Wichtige Unterschiede zu bisherigen Corporate Innovation Ansätzen

Es gibt bereits eine nahezu unendliche Anzahl an Ansätzen, die Innovation garantieren, doch es gibt acht kritische Erfolgsfaktoren, in denen der Excubate Ansatz sich von ihnen unterscheidet. Diese folgenden Faktoren werden in Gänze von keinem der Ansätze erfüllt.

1.: Hoher Innovations- und Disruptionsgrad der über radikale, cross-Industry-Ansätze und explizites Hinterfragen und Herausfordern des bestehenden Kerngeschäfts erreicht wird.

2.: Schneller, offener Zugang zu externem Know-How durch Crowd-Founding Experten- und Gründer-Netzwerk.

3.: Maximale Einbringung internen Know-Hows über Delegation von Experten aus dem Corporate.

4.: Nachhaltige Innovationskraft durch Know-How und Kulturtransfer zurück ins Corporate.

5.: Schnelligkeit, Agilität und Entwicklungseffizienz durch stringente Startup-Methodik, -Prozesse und -Kultur.

6.: Reale Umsetzungsorientierung durch Anreize für Gründer, ihr bestes zu geben.

7.: Hohe Integrationsfähigkeit durch integrierte Teams (Corporate/Startup) und Vorgabe der Innovation Thesis (Suchfelder).

8.: Kontrollierbares Risiko – Fail Fast & Cheap und flexibler Ownership-Stake.

Der Excubation Prozess für ein konkretes Projekt: 3 Phasen

Der Excubation Prozess für ein konkretes Projekt: 3 Phasen

Die „Set up“-Phase eines Excubate-Projektes wird initiiert durch das innovationssuchende Unternehmen. Es geht um die Identifikation und inhaltliche Entwicklung der Idee, die grobe Ableitung von Anforderungen an ihre Umsetzung sowie die Aufstellung eines Expertenteams für die Umsetzung. Zentrale Ergebnisse der „Set up“-Phase sind eine scharf umrissene Idee, eine Aufstellung der Anforderungen an die Umsetzung und eine Teamaufstellung.

Die „Start up“-Phase fokussiert darauf, die definierte Idee zu validieren und zur Umsetzungsreife zu entwickeln. Hierzu zählt eine Validierung des Marktpotenzials (Lean Startup-Methodik), die prototypische Entwicklung bis hin zur Generierung erster Umsätze oder zumindest der Gewinnung potenzieller Kunden. Zentrale Ergebnisse der „Start up“-Phase sind ein profitables Geschäftsmodell, ein eingespieltes Gründerteam, eine arbeitsfähige Legaleinheit und Investoren für die Wachstumsphase.

Die „Scale up“-Phase entwickelt die Idee zu einem etablierten Unternehmen weiter, treibt Kunden-, Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Zentrale Ergebnisse der „Scale up“-Phase sind ein profitables & disruptives Unternehmen, eine in die Execution Company integrierte Geschäftseinheit, oder alternativ ein IPO/Exit.

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Business Model OKR (Objectives & Key Results) & Canvas

Business Model OKR (Objectives & Key Results) & Canvas

Wie soll die digitale Transformation gemessen und beschleunigt werden?

Der digitale Wandel verlangt von Unternehmen, sich kontinuierlich neu zu erfinden. Dies beginnt mit der Transformation des bestehenden Kerngeschäfts und endet mit der Entwicklung gänzlich neuer Geschäftsmodelle. In den letzten fünf Jahren haben wir immer wieder eine Beobachtung gemacht: Trotz oder gerade aufgrund der zahlreichen Initiativen, mit denen die Digitalisierung in Unternehmen verfolgt wird, entspricht die resultierende Wirkung nicht den Erwartungen.

 

Wir finden häufig Situationen vor, die einem digitalen Aktionismus ähneln, wo jeder Unternehmensbereich diverse Maßnahmen lostritt, aber viele aufgrund der begrenzten Ressourcen entweder versanden oder ewig andauern.

 

Statt sich auf die wesentlichen Stellhebel zu konzentrieren und diese bis zum Ende durchzuziehen, erscheint alles wichtig und dringlich. Es scheint an TransparenzKlarheit und Stringenz zu fehlen, was die wichtigsten Unternehmens- und Transformationsziele sind, welche Maßnahmen sich daraus ableiten und wie diese basierend auf ihrem Wertbeitrag zu priorisieren sind.

 

Auch zeigt sich häufig eine unzureichende Abstimmung der Ziele und Maßnahmen untereinander, was zu redundanten und isolierten Initiativen führt, anstelle einer gegenseitigen Unterstützung.

Stop Starting, Start Finishing

Stop Starting, Start Finishing – konsequente und schnelle Umsetzung

Wenn wir die digitale Transformation erfolgreich meistern wollen, benötigen wir maximale Klarheit und Transparenz über das, was wir erreichen wollen. Also muss das Zielbild des zu transformierenden Geschäftsmodells sich aus der (digitalen) Unternehmensvision und -strategie ableiten. Genauso basiert diese auf den Markt- und Kundenanforderungen und formuliert klare Ziele für jeden Geschäftsmodellbaustein. Darüber hinaus definiert sie Abhängigkeiten untereinander und ermöglicht so eine eindeutige Priorisierung und Fokussierung.

 

Ist das Zielbild definiert, ist der Status Quo des zu transformierenden Geschäftsmodells zu ermitteln, um zum Schließen der Lücke zwischen IST und SOLL die erforderlichen Maßnahmen zu identifizieren und zu priorisieren. Die Umsetzung und damit die sukzessive Erreichung des Zielzustandes bedarf folgend einer aktiven, agilen Steuerung und ggf. Adaption, um auf neue Erkenntnisse oder Veränderungen schnell reagieren zu können.

 

Statt eine Vielzahl unkoordinierter Maßnahmen zu starten, liegt der Schlüssel also auf der stringenten Ableitung und Priorisierung der wirkungsvollsten Stellhebel und deren konsequente und schnelle Umsetzung – Stop Starting, Start Finishing! Mehr dazu finden Sie in unserem Blogbeitrag zu Transform or Die – digitale Transformation.

Mit Business Model OKR'S zur digitalen Transformation

Mit Business Model OKRs (Objectives and Key Results) zur digitalen Transformation

Bestehende Steuerungsmodelle erweisen sich für das Management der digitalen Transformation als weniger geeignet. Häufig weisen sie keinen direkten Bezug zu dem zu transformierenden Geschäftsmodell mit allen relevanten Bausteinen auf. Darüber hinaus werden sie den Anforderungen an eine agile Umsetzung nicht ausreichend gerecht. Jederzeitige Transparenz über den Transformationsfortschritt und eine solide, faktenbasierte Entscheidungsbasis für die notwendige Priorisierung und Adaption sind dabei Schlüsselelemente.

 

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, haben wir den Ansatz der Business Model OKRs entwickelt, der insbesondere durch seine Einfachheit, Agilität und stringente Logik viele unserer Kunden überzeugt hat. Das Model basiert dabei auf zwei Ihnen sicherlich bereits bekannten Methoden:

 

Business Model Canvas zur Visualisierung der Vision und Strategie

Business Model Canvas zur Visualisierung der Vision und Strategie

Die Business Model Canvas (Quelle: Alexander Osterwalder und Yves Pigneur) ist ein gut geeignetes und weit verbreitetes Tool, um Geschäftsmodelle qualitativ zu beschreiben. Wesentliche Vorteile der Methode sind die kundenzentrierte Perspektive, die eingenommen wird, sowie die Transparenz über die Abhängigkeiten der Geschäftsmodellbausteine untereinander.

 

Damit eignet es sich sehr gut, um die meist recht grobe und weniger greifbar formulierte Vision und Strategie zu konkretisieren. Für Mitarbeiter sind diese nachvollziehbar und verständlich zu erfassen. Somit wird Klarheit und Transparenz über den Zielzustand, der durch die Transformation erreicht werden soll, erzeugt. Dadurch verstehen Mitarbeiter, warum ein Wandel stattfinden muss und welche Richtung eingeschlagen wird. Zur Folge stehen die Mitarbeiter später mehr hinter der Idee und Umsetzung.

Über eine Definition des Status Quo des ausgewählten Geschäftsmodells lassen sich folgend IST und SOLL einfach und schnell vergleichen und der erforderliche Handlungsbedarf wird transparent.

OKR zur agilen Umsetzung der Vision und Strategie

OKR zur agilen Umsetzung der Vision und Strategie

Objectives & Key Results (OKR) (Quelle: Andy Grove) ist eine Methode zur Umsetzung der Unternehmensvision und -strategie und zur agilen Unternehmenssteuerung. Sie ist eine Weiterentwicklung klassischer Steuerungs- und Managementmodelle. Der Fokus liegt auf EinfachheitFlexibilität und die Einbindung der Mitarbeiter in den Prozess der Strategieentwicklung und -umsetzung. Dadurch sind die Vorteile der Methode die transparente und nachvollziehbare Ableitung von Unternehmens-, Bereichs- und Mitarbeiterzielen aus der Vision und Strategie. Ebenso die direkte Verknüpfung mit den durch die Umsetzung zu erreichende Kernergebnissen, die in kurzen, agilen Iterationsschleifen gemanaged werden. Richtig angewandt steigern OKRs die Umsetzungsgeschwindigkeit erheblich und erlauben eine agile Strategieanpassung. So können neue Erkenntnisse und Marktveränderungen direkt einfließen.

Business Model OKR'S für die digitale Transformation

Business Model OKRs für die digitale Transformation und Strategieumsetzung

Die Anwendung des Steuerungsmodells folgt dabei fünf einfachen Schritten:

 

  1. Festlegung bzw. Nutzung der Unternehmensvision Digitalstrategie als Ausgangspunkt
  2. Breakdown der Vision und Strategie auf Geschäftsfeldebene durch: a) eine qualitative Beschreibung des Zielbilds je Geschäftsfeld in der Business Model Canvas, b) eine qualitative Beschreibung des Status Quo je Geschäftsfeld in der Business Model Canvas und c) eine qualitative Definition der Top 3-5 Transformation-Objectives je Geschäftsfeld zur Erreichung des Zielbildes und Zuordnung zu Geschäftsmodellbausteinen
  3. Quantifizierung und Operationalisierung der Transformation-Objectives in Form von quartalsweise umsetzbaren 3-4 Key Results
  4. Ableitung der Initiativen Sprints zur Realisierung der Key Results und folgend agile Umsetzung (Build, Measure, Learn)
  5. Steuerung und Kontrolle der Wirkung der Initiativen und ggf. agile Adaption
Transparenz und der richtige Fokus mit business model OKR's

Transparenz, Vereinfachung und das Setzen des richtigen Fokus mit Business Model OKRs

Einmal implementiert können so Management und Mitarbeiter auf nur einer Seite den Fortschritt ihrer digitalen Transformation und Strategieumsetzung managen. Dabei sorgt die gewonnene jederzeitige Transparenz für bessere Entscheidungen über knappe Ressourcen und die Möglichkeit, kurzfristig erfolgskritische Anpassungen an der Strategie oder Transformation vornehmen zu können.

 

Sie möchten mehr über den Ansatz erfahren? Oder sie suchen nach einem Steuerungsmodell, um die digitale Transformation in Ihrem Unternehmen zu managen? Gerne stellen wir von Excubate Ihnen in einem persönlichen Gespräch vor, wie das Modell im Detail funktioniert und wie eine Einführung in Ihrem Hause erfolgen kann.

Business Model OKRs

Transform or Die – Digitale Transformation

Transform or Die – Digitale Transformation

Wieso ist die Transformation Ihres Hauptgeschäfts so wichtig?

Zusammenfassung

Nahezu alle Unternehmen haben verstanden, dass sie sich in Zeiten der Digitalisierung kontinuierlich weiterentwickeln und neu erfinden müssen, um zukünftig noch Relevanz im Markt zu besitzen. Wir nennen diesen Bedarf digitale Transformation. Einen organisatorischen Lösungsansatz haben bereits 2004 die Standford und Harvard Professoren O’Reilly und Tushman mit ihrem bekannten Modell der beidhändigen Organisation herausgearbeitet. Danach müssen Unternehmen 2 Dinge gleichzeitig adressieren:

 

  • Exploitation: Ausschöpfung des bestehenden Kerngeschäfts, z.B. Weiterentwicklung und Effizienzsteigerung durch Digitalisierung
  • Exploration: Erforschung innovativer Geschäftsmodelle, z.B. über die Disruption des Kerngeschäfts durch Einsatz neuer Technologien

 

Entscheidend hierbei ist, dass beide Aufgaben gänzlich andere Rahmenbedingungen und Voraussetzungen benötigen, um erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund wird in der Umsetzung häufig eine starke Separation der Aktivitäten angestrebt. In der Praxis werden z.B. Innovation Labs gegründet, die vollkommen losgelöst vom Kerngeschäft Innovationen entwickeln, mit Startups kooperieren oder in diese investieren. Zeitgleich werden Digitaleinheiten ins Leben gerufen, die interne Prozesse digitalisieren oder die Kundenschnittstellen optimieren.

Für optimale Resultate: Das Beste von beiden Welten

Für optimale Resultate: Das Beste von beiden Welten

If managed effectively, a corporate startup has the resources of a large organization and the entrepreneurial momentum of a small one.

 

Die wirklichen Vorteile, die etablierte Unternehmen ggü. Startups haben, sind ihre über Jahre aufgebauten Stärken, wie globale Reichweite, Kundenzugang, effiziente Serviceprozesse, Knowhow, IP oder Finanzkraft. Das schizophrene dabei ist, dass Unternehmen im Rahmen der Exploitation darum kämpfen, diese Stärken nicht zu verlieren, sie aber im Rahmen der Exploration und Innovation i.d.R. ungenutzt lassen. Dabei stellt eine Nutzung eben dieser Stärken, den wesentlichen, wenn nicht einzigen Wettbewerbsvorteil ggü. Startups dar – insbesondere in der Launch- und Skalierungsphase, wo diese einen Kickstart-Effekt haben können.

 

Aus o.g. Grund sind wir ein Verfechter des „best-of-both-worlds“-Ansatzes, der zwar beide Bereiche separiert, aber strategisch, organisatorisch und prozessual so miteinander verwebt, damit beide profitieren: das Corporate Startup erhält durch die digitale Transformation Zugang zu den Stärken des Kerngeschäfts und das Kerngeschäft einen Push für die eigene Transformation.

Die optimale Stärken- Stärken- Kombination

Die optimale, digitale Transformation durch Stärken-Kombination

Kommt es nicht zur Verflechtung des Corporate Startups und seiner Muttergesellschaft, führt dies häufig mit fortschreitendem Projektverlauf zum Scheitern von Innovationsinitiativen, da bestehende und neue Lösungen strategisch, technologisch oder auch organisatorisch nicht zusammenpassen. Insbesondere ist dies bei neuen Geschäftsmodellen zu beobachten, weil der Zugriff auf bestehende Ressourcen geplant war, aber nicht möglich ist, der Kundenzugang durch den bestehenden Vertrieb unterbunden wird oder existierende Produkte & Leistungen mangels Digitalisierungsfortschritt nicht genutzt werden können.

 

Enabler für eine Stärken-Kombination ist die oft nicht integriert stattfindende oder vernachlässigte organisatorische Veränderung, die an den Grundfesten des Unternehmens rütteln muss. Dies beginnt mit einer Veränderung der bestehenden Entscheidungslogiken & Führungsmechanismen im Unternehmen (Autonomie, Geschwindigkeit, Risikofreudigkeit, usw.), reicht über neue, auf Stärken-Stärken-Kombination ausgerichtete Incentivierungsmodelle (Fokus auf Kooperation, Innovation, etc.), bis zur Etablierung agiler Strategieentwicklung und -umsetzung (kundenzentrierte Perspektive, iteratives Vorgehen, kontinuierliche Adaption und Lernen, etc.)

Digitalisierungsgrad als Erfolgsgeheimnis

Der Digitalisierungsgrad als Erfolgsgeheimnis

Ein hoher Transformationsgrad des Kerngeschäfts ist erforderlich, um die Wettbewerbsvorteile etablierter Unternehmen im Rahmen von Innovationsprojekten ausspielen zu können. Hängt ein Unternehmen hingegen im organisatorischen Change hinterher, so wird das Innovationsteam keinen Zugang zu den Stärken erhalten und stattdessen blockiert und gebremst, statt beschleunigt werden.

 

Ist daneben auch der Digitalisierungsgrad des Kerngeschäfts nicht hinreichend fortgeschritten, werden essentielle Prozesse oder Produkte nicht digital bereitstehen und nicht an die Innovation angebunden bzw. durch sie genutzt werden können. Im Fall eines so resultierenden geringen Transformationsgrades ist für die Innovation ein stark separierter Umsetzungsansatz empfehlenswert, allerdings leider ohne jeglichen Vorteil ggü. Startups am Markt. Daher gilt: Es ist weniger der Innovationsgrad des neuen Business, als der Transformationsgrad des Kerngeschäfts, der den Erfolg von Corporate Startups bestimmt.

Transformationsgrad des Kerngeschäfts als Enabler

Der Transformationsgrad des Kerngeschäftes als enabler

Der Zugang zu den Stärken des Kerngeschäfts ist nur bei hinreichendem Transformationsgrad möglich: Das Kerngeschäft besitzt eine hohe…

 

  • Digitale Reife: ein ausreichender Digitalisierungsgrad und digitale Fähigkeiten müssen gegeben sein, damit bestehende Produkte, Prozesse und Ressourcen überhaupt durch die Innovation genutzt bzw. angebunden werden können
  • Organisatorische Reife: eine ausreichende organisatorische Reife bzw. Bereitschaft muss gegeben sein, damit bestehende Einheiten und Entscheidungsträger die Nutzung bzw. schnellen Zugang ermöglichen und forcieren
  • Sind weder die organisatorische Reife noch die digitalen Fähigkeiten vorhanden, so empfiehlt sich der Fokus eher auf geschäftsmodellunabhängige Assets, wie z.B. finanzieller Support des Neugeschäfts.
Innovationsgrad bestimmt die Anfordungen

Der Innovationsgrad bestimmt die Anforderungen

  • Wie stark die Innovation die Stärken des Corporates hebeln kann, hängt vom Innovationsgrad des neuen Geschäftsmodells ab, woraus Anforderungen an das Kerngeschäft resultieren: Innovation nutzt…
    • bestehende Produkte/Ressourcen und adressiert neue Märkte/Kunden: Hoher Digitaler Reifegrad des Kerngeschäfts erforderlich
    • neue Produkte/Ressourcen und adressiert bestehende Märkte/Kunden: Hoher organisatorischer Reifegrad des Kerngeschäfts erforderlich
    • bestehende Produkte/Ressourcen und adressiert bestehende Märkte/ Kunden: hoher Organisatorischer und Digitaler Reifegrad erforderlich
    • neue Produkte/Ressourcen und adressiert neue Märkte/Kunden: Kaum Stärkennutzung möglich, Fokus auf finanziellen Support, um schneller zu sein als der Wettbewerb

     

    Die Abhängigkeit zwischen Transformationsgrad und Innovationserfolg von Corporate Startups darf jedoch bei geringem Transformationsgrad nicht zu einer Innovationszurückhaltung führen. Geschieht dies, so verliert das Unternehmen in Zeiten, in denen kontinuierliche Innovation erfolgskritisch ist, den Anschluss ggü. Wettbewerbern. Die Wettbewerbsvorteile von Corporates ggü. Startups sind dann vorerst auf Knowhow und finanzielle Investments zu reduzieren, aber auch diese muss ein Startup erst einmal akquirieren. Welche Methoden und Möglichkeiten dazu bestehen, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag Business Model OKR (Objectives & Key Results) & Canvas.