Excubate baut mit Barmenia eine Vermittlungsplattform für 24-Stunden-Pflege

Excubate baut mit Barmenia eine Vermittlungsplattform für 24-Stunden-Pflege

Köln, 27.04.2023 – Innerhalb von nur 18 Monaten hat der Company Builder Excubate zusammen mit der Barmenia Krankenversicherung AG die 24-Stunden-Pflege-Plattform ennie® aufgebaut. Nach dem Start im August 2021 operiert das Unternehmen mittlerweile in drei europäischen Ländern (Deutschland, Polen und Rumänien) und beschäftigt insgesamt 20 Mitarbeiter. Jeden Monat wächst die Plattform durch über 2.000 neue Anmeldungen.

Die Herausforderung

In der 24h-Pflege droht der Kollaps im und mit System – die Politik ist überfordert und die Beteiligten sind unzufrieden

Der Pflege in Deutschland droht bekanntlich der systematische Kollaps. Bis 2030 soll sich der bundesweite Fachkräftemängel auf bis zu 500.000 fehlende Vollzeitkräfte verschärfen. Gleichzeitig erhöht sich durch den demografischen Wandel die Zahl der Pflegebedürftigen drastisch.

Entsprechend wird die Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von derzeit ca. 3,4 Mio. auf über 5 Mio. im Jahr 2050 steigen, wie in der untenstehenden Grafik dargestellt.1 Mit 76 % möchte ein Großteil der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden betreut werden. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen, gibt es schlicht nicht genug Ressourcen in der Pflege. Viele pflegebedürftige Personen werden entsprechend keine formelle oder sogar legale 24h-Leistung erhalten können.2 

Der entstandene Nachfrageüberhang für 24h-Pflege treibt seit Jahren die Vermittlung von ausländischen Betreuungskräften nach Deutschland weiter an. 

In diesem intereuropäischen mehrstufigen Vermittlungsmarkt sind klassischerweise meist zwei Vermittlungsagenturen involviert. Ohne Marktstandards herrscht hier hohe Intransparenz bezüglich der Vermittlungsprozesse und -kosten, wodurch die Notlage der Beteiligten häufig ausgenutzt wird.

1 Pflegereport der Bertelsmann Stiftung, 2019

2 Destatis, ARD, Bundesministerium für Gesundheit, 2017-2021

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung haben wir in 2021 eine Befragung von Betreuungskräften und Pflegebedürftigen durchgeführt

Die schlechten Bedingungen in der Pflege wurden mehrheitlich bestätigt, entsprechend entstehen

sowohl für die Betreuungskräfte als auch die Pflegebedürftigen negative Konsequenzen:

  • Vermehrt Beschäftigung in einem illegalen Rahmen, da Arbeitszeitgesetz und Mindestlohngesetz der praktizierten Beschäftigungsform entgegenstehen

  • Entsprechend haben 72 % in der Befragung angebeben, Sorge vor deutschen Behörden und einer Strafverfolgung zu haben

  • Keine Absicherung für Betreuungskräfte bei Krankheit oder Arbeitsausfall

  • Unwürdige Arbeitsbedingungen für Betreuungskräfte wegen unzuverlässiger Gehaltszahlung, Überforderung mit den Pflegeanforderungen und spontan verlängerten Einsatzzeiten. Hierbei geben 68 % an, vorsätzlich bei Informationen zum Pflegebedürftigen getäuscht worden zu sein

  • Geringe Entlohnung durch überzogene Agenturprovision: 79 % geben zudem an, bei der Auszahlung ihres Gehalts Probleme durch Verzögerungen oder Minderungen zu haben

Von den Auftraggebern von 24h-Pflege berichteten:

  • 90 % über Unzufriedenheit mit der Leistung der Betreuungskraft. Folgende Punkte sind hier häufig aufgetreten:  

    • 19 % berichteten über Alkoholismus während der Betreuung

    • 33 % bemängelten eine unausgewogene Ernährung bzw. ungesundes Essen

    • 38 % berichteten, dass mehr Zeit am Handy verbracht wird, anstatt sich mit dem Pflegebedürftigen zu beschäftigen

  • 23 % von unwürdiger Betreuung der Pflegebedürftigen durch geringe Motivation der Betreuer

  • 64 % von Unzufriedenheit mit dem Vermittlungsprozess 

Das Konzept von ennie® als Lösung für die Herausforderungen der 24h-Pflege

Durch die Befragung konnte das Excubate Team Marktineffizienzen identifizieren und damit großes Disruptionspotenzial im Markt der häuslichen 24h-Stunden-Pflege validieren. Zusammen mit Experten aus dem Pflegebereich hat Excubate ein Geschäftsmodell konzipiert, um die beschriebenen Probleme zu adressieren und mit einem digitalen Ansatz zu lösen. 

Im Kern des Geschäftsmodells steht eine Plattform, die Betreuungskräfte aus dem europäischen Ausland, wie Polen und Rumänien, mit betreuungsbedürftigen, älteren Menschen in Deutschland, die eine 24h-Pflege benötigen, verbindet. Die Plattform ermöglicht es den Betreuungskräften unabhängig von lokalen Agenturen zu arbeiten, mehr zu verdienen und so eine gute Betreuungsleistung anzubieten. Der stark fragmentierte und intransparente Vermittlungsprozess wird zentral und transparent gestaltet. Insbesondere Betreuungskräfte erhalten erstmalig die Möglichkeit, selbstbestimmt auf Basis eines eigenen Gewerbes und damit zu fairen Konditionen zu arbeiten.

Die ersten Schritte: Von Partnersuche bis GmbH-Gründung

Nach Marktanalyse, Validierung der Kernhypothesen und Konzeption des Geschäftsmodells wurde ein Business- und Projektplan ausgearbeitet. Zur Umsetzung des Geschäftsmodells mit dem Projekttitel „Care“ suchte Excubate nach einem strategischen Partner, der neben Kapital auch Marktkenntnis und ein Netzwerk zur Umsetzung miteinbringt.

Diesen perfekt passenden Partner fand Excubate in der Barmenia Versicherung. Die Barmenia Versicherung als führende deutsche Versicherung im Bereich der Kranken- und Pflegeversicherung erkannte das Potenzial im Markt und den Mehrwert für die eigenen Kunden. Nachdem das Equity Modell sowie die weiteren rechtlichen Rahmenbedingungen mit Hilfe der Expertise von Excubate ausgearbeitet waren und die Gesellschafterstruktur sowie der Gesellschaftervertrag verhandelt waren, erfolgte die Gründung einer GmbH.

Durch die Festlegung der Governancestruktur wurde das typische Vorgehen zum legalrechtlichen Aufsetzen von Company Building Projekten abgeschlossen.  

Zum Start des Projektes im August 2021 fungierte Excubate als Ideengeber, Company Builder und Minderheitsgesellschafter. Die Barmenia fungierte hingegen als Auftraggeber, Kapitalgeber und mehrheitlicher Eigentümer des Start-ups. 

Building Phase (1.- 6. Monat)

Ein siebenköpfiges Kernteam von Excubate startete mit dem Aufbau von ennie®. Die anfängliche Organisation konnte in vier Workstreams geteilt werden: Product Development, Marketing & Sales, Operations und Project Management Office (PMO). 

Um möglichst viel Erfahrung aus der Pflegebranche einzubringen, wurden drei Teammitglieder mit Branchenkenntnis rekrutiert. Die vier weiteren Mitarbeiter von Excubate brachten langjährige Erfahrung im Aufbau von Start-ups, explizit auch Plattformen mit ein. Als gemeinsames Ziel wurde der Launch der Plattform innerhalb von sechs Monaten definiert. 

In einem Zusammenspiel der vier Workstreams wurden in zweiwöchigen Sprints Arbeitspakete erarbeitet und iterativ Schlussfolgerungen für Strategie, Prozesse und Features abgeleitet. Um die organisatorischen Grundlagen für den Unternehmensaufbau herzustellen, wurde ein PMO (Project Management Office) etabliert, die Marke ennie® angemeldet, Domains gesichert, Dienstleister für Buchhaltung und Rechtshilfe ausgewählt sowie ein Rekrutierungsprozess etabliert. Um das junge Unternehmen zielführend auf die Erreichung der ersten Meilensteine hinzuführen, erarbeitete das PMO OKRs (Objectives and Key Results) je Workstream und führte eine Software sowie Meetings zur Nachverfolgung ein.

Nach der analytischen Auswahl der Zielmärkte fokussierte sich der Marketing & Sales-Stream auf die Ausarbeitung einer initialen User Persona und User Journey. Hierfür wendete das Marketing-Team Methoden zur Analyse von Nutzerverhalten wie eine fortlaufende Panelbefragung einer ausgewählten User-Group und Web Analytics an. 

Die resultierende Kommunikationsstrategie erlaubte das hypothesenbasierte Testen von Kanälen und Value Propositions mithilfe einer Pre-Launch Landing Page. In der folgenden Abbildung ist das Ergebnis des Value-Proposition-Testings dargestellt, welches für den Launch gleich ein zielgerichtetes Marketing erlaubte.

Die Workstreams und ihre Aufgaben

Das Operation-Team erarbeitete, zusammen mit einer Kanzlei mit Fokus auf Wirtschafts- und Vertragsrecht, das rechtliche Konstrukt für die Plattformnutzung und den Dienstleistungsvertrag zwischen beiden Plattformparteien. 

Neben der rechtlichen Grundlage implementierte das Operations-Team übergreifende Prozesse für Kundenservice und Zahlungsabwicklung und tangierte dabei die Balance zwischen Kundenzentrierung und Verwaltungseffizienz aus.

Zeitgleich entwickelte das Product-Team die Online-Plattform. In die agile Entwicklung flossen wiederkehrend Erkenntnisse aus der Analyse des Nutzerverhaltens, Anforderung aus dem rechtlichen Plattformkonzept und des Datenschutzes ein. Viele der entwickelten User Journeys wurden auf Basis von aktuellen Best Practices für B2C Plattformen erstellt und dabei iterativ mit der Panelgruppe getestet. 

Das 8-köpfige Product Development Team bestand aus einem Product Owner von Excubate und externen Entwicklern unseres Partners für agile Softwareentwicklung.

Mit dem Launch-Stichtag im Blick arbeitete das Team in agilen, 14-tägigen Sprints mit Fokus auf den Aufbau der Plattform. Im Zusammenspiel mit dem Marketingteam wurde das anwendungsübergreifende Usertracking DSVGO-konform implementiert.

MVP Phase (7. – 12. Monat)

Nach sechs Monaten agiler Entwicklung wurde die Plattform als MVP gelauncht und im Markt betrieben.

Zu diesem Zeitpunkt war das Venture-Team auf 11 Personen angewachsen und die neugegründete GmbH hatte bereits die ersten vier eigenen Angestellten. Die neuen Teammitglieder übernahmen operativ die Kommunikation zum Nutzer sowohl im Ausland als auch in Deutschland und brachten weitere Branchenerfahrung in den Bereich Nutzerservice mit ein. Ab dem Zeitpunkt des Go-Lives operierte ennie® bereits in drei Ländern, Deutschland, Polen und Rumänien. Entsprechend waren die Plattform und der Service bereits in drei Landessprachen erreichbar. 

Das neuartige Angebot erfuhr am Markt sofort große Nachfrage auf beiden Seiten mit über 15.000 Besuchern und über 1.000 Anmeldungen pro Monat, was den großen Bedarf für das Konzept untermauerte. 

Mit der Vielzahl von Nutzern sammelte das Team nun quantitative Daten zur Plattformnutzung, der Nutzerfreundlichkeit und den Prozessen als Ganzes. Entsprechend fokussierte sich die MVP-Phase auf die Optimierung der User Journey von der Leadgenerierung im Onlinemarketing bis zur Vermittlung des Betreuungsverhältnisses über die Plattform. Auf Basis der Konvertierungsraten in einzelnen Stufen des Nutzerfunnels, sind Maßnahmen workstream-übergreifend abgeleitet und agil umgesetzt worden.

Das Marketingteam optimierte kontinuierlich die Konvertierungsrate durch A/B-Testing von Webseiteninhalten, Marketingkanälen, Werbeanzeigen sowie des On-Page Registrierungsprozesses. Neben den typischen Marketingmaßnahmen wurden die Gesprächsleitfäden für Kundengespräche zusammen mit dem Kundenteam ständig weiterentwickelt und Offline-Marketingkanäle wie Partnerschaften und ein Weiterempfehlungsprogramm etabliert. 

Um relevantes Vertrauen in die Marke ennie® als Pflege-Start-up aufzubauen, hat das Team gezielt im Anmeldeprozess Advertorials, Testimonials, externe Zertifizierungen und Bewertungsplattformen
eingesetzt. Das Product-Development Team führte neben der Analyse der Nutzerdaten strukturierte Nutzer-Tests durch. Mithilfe der User-Tests konnten die Gedanken und Herausforderung in einzelnen Schritten der Anmeldung auf der Plattform nachvollzogen und so die User Experience (UX) inkl. der Matching-Algorithmen zielführend optimiert werden. 

Auf Basis der Analysen priorisierte und implementierte das Team auch weitere Features, wie eine automatische Vertragserstellung und Kommunikation via Chat. Auch der organisatorische Aufbau von ennie® wurde weiterhin dynamisch mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse angepasst. Das Ops-Team weitete zum Beispiel die Servicekapazitäten und CRM-Landschaft aus und ersetzte prozessbedingt Dienstleister für die Gewerbeanmeldung und Buchhaltung in Rumänien sowie Polen.

 Mit einem Erklärvideo wurden Webseitenbesucher über die Leistung und Vorteile bei ennie® aufgeklärt:

Scaling Phase (13. – 18. Monat)

Nach Schaffung belastbarer technischer, organisatorischer und kaufmännischer Prozesse führte das Team den Geschäftsbetrieb in die sukzessive Skalierung. 

Im Marketing entfaltete sich die Wirkung der über 100 veröffentlichen Ratgeber-Artikel zur Suchmaschinenoptimierung (SEO), wodurch das Ranking der Domains, das Ranking für entscheidende Keywords und damit der organische Traffic erheblich anstieg.

Im Rahmen der Marketingplanung wurden ebenfalls Backlinks aufgebaut, PR-Artikel veröffentlicht, Communities auf Facebook in den jeweiligen Ländern aufgebaut, Paketbeilagen bei Pflegeshops genutzt und Kooperationen mit anderen Akteuren der Pflegebranche geschlossen.

SEO-Aktivität wirkt ab August 2022 und steigert die Visibilität

Die organischen Impressionen von ennie steigen entsprechend sukzessiv für Keywords wie z. B. „polnische Pflegekraft ohne Agentur“

Die definierten operativen Prozesse zwischen Customer Relationship Management (CRM), Plattform und Service-Team wurden weiter automatisiert. Entsprechend lösten Reaktionen der Nutzer auf der Plattform über eine Schnittstelle ins CRM Benachrichtigungen an externe Dienstleister aus. Hierdurch erhöhten sich die Effizienz, die Durchlaufzeit und die Prozesstreue im Vergleich zur vorherigen Phase signifikant. Um Reaktionszeiten der Nutzer zu verkürzen und ennie® kundenzentrierter auszurichten, ist Whatsapp mit großem Erfolg übergreifend als ergänzender Kommunikationskanal eingeführt worden.  

Ein Beispiel für die übergreifende Zusammenarbeit des Teams ist die Etablierung eines ganzheitlichen Prozesses für Kundenbindung. Das Ziel war es, Kunden vor Ablauf der laufenden Betreuung in ein neues Betreuungsverhältnis zu überführen.
Dabei wurden automatisch Mitteilungen an Kunden, Betreuungskraft und das Service-Team versendet. Nutzer wurden über Ihre Erfahrung bei ennie® befragt und erhielten die Möglichkeit, ennie® online zu bewerten und als Anbieter weiterzuempfehlen, wodurch der Prozess auch auf Neukundenakquise einzahlt. 

Neben der Skalierung bzw. Automatisierung von wachstumskritischen Prozessen im Sales und Abwicklungsbereich, wurde die Vermittlungsplattform um einen Webshop ergänzt.

Über die Pflegeplattform kann so nicht mehr nur eine Betreuung gefunden und beauftragt, sondern auch nötige Pflegehilfsmittel im Abo-Modell bestellt werden. Die Erweiterung des Angebots in dieser Phase bindet die Kunden näher an ennie® als wachsendes Pflegeökosystem.

Zu den Kernkompetenzen von Excubate als Company Builder gehört auch das Recruitment und Onboarding von Management und Mitarbeitern für das jeweilige Corporate Start-up. Im Verlauf der Scalingphase wurde das Interims-Team von Excubate entsprechend sukzessive durch erfahrene Nachfolger ersetzt und ein Management-Team für das Start-up zusammengestellt. Hierbei wurden die Schlüsselpositionen Head of Sales, Head of Marketing und Head of Operations sowie ein Senior Full Stack Developer durch die Recruiting-Kanäle von Excubate neu besetzt. Besonders transparent wurde die Identifikation des Excubate Teams mit dem gegründeten Start-up durch den Verbleib von zwei Mitarbeitern des Interims-Teams im langfristigen Team von ennie®. Mit dem Ausstieg des Interim-Teams schloss Excubate die aktive Projektarbeit bei ennie® ab und fungiert seitdem als Minderheitsgesellschafter und aktiver, externer Berater. 

Ergebnisse

Nach 18 Monaten hat Excubate ennie® vom Konzept bis zum skalierenden Geschäftsmodell mit signifikanten Umsätzen und einer fünfstelligen Zahl an aktiven Usern geführt.

Basierend auf einer Marktplatzlogik finden sich Pflegebedürftige, oder deren Angehörige, und Betreuungskräfte im Handumdrehen. Ein Suchalgorithmus liefert entsprechende Ergebnisse und eine Vertragsverhandlungsfunktion liefert einen individuellen Betreuungsvertrag. Letztlich sorgt das integrierte Bezahlsystem für eine zeitgerechte und korrekte Bezahlung der Betreuungskräfte.

Der Erfolg des Projekts zeigt sich quantitativ:

  1. 20+ Mitarbeiter angestellt: 7 Excubate Experten und 13 extern gewonnene Mitarbeiter
  2. 3-sprachige Plattform, Call-Center und Servicestrukturen in 3 Ländern aufgesetzt
  3. 15+ Dienstleister beauftragt und koordiniert
  4. >10.000 Anmeldungen auf der Plattform innerhalb von 18 Monaten generiert
  5. 4 %+ als überdurchschnittliche Konvertierungsrate im Online-Marketing erzielt

Neben dem kommerziellen Erfolg trägt ennie® mit einem innovativen, digitalen Ansatz dazu bei, die gesellschaftliche Herausforderung des Pflegenotstandes zu bewältigen. 

Betreuungskräfte werden durch das junge Unternehmen befähigt, unabhängig von Agenturen zu arbeiten und erhalten eine attraktive Entlohnung, wodurch die Bedingungen in der 24h-Pflege verbessert werden.  

Artikel über ennie®

Revolution der 24h-Pflege mit flexiblem Betreuungsmodell

Alternative Betreuungsmodelle gegen den Pflegenotstand

„24-Stunden-Pflege“ – Häusliche Betreuung wird endlich fairer

Ausblick: ennie® als Beispiel im Corporate Venturing

ennie® als Marktplatz für 24h-Pflege, der Pflegebedürftige und Betreuungskräfte zusammenbringt, ist ein gutes Beispiel für die Innovationskraft der Plattformökonomie.

Durch Plattformen entsteht typischerweise für Angebot und Nachfrage eine WIN-WIN Situation, indem etablierte Vermittlungsstufen überwunden werden, Mittelsmänner aus dem Kontraktionsprozess ausgeschnitten und finanzielles Potenzial geschaffen wird. Die Plattformlogik und deren Vorteile für die Nachfrageseite haben bereits ganze Branchen verändert, wie den Handel, die Hotellerie und auch die Musik- und Filmbranche. 

Mit dem Aufbau der ennie Plattform konnten wir zeigen, wie erfolgreiches Corporate Venture Building funktionieren kann. Das involvierte Corporate, in dem Fall die Barmenia Krankenversicherung, muss dem jungen Start-up genügend Freiraum zur Entwicklung lassen und nicht bereits zu Beginn versuchen Corporate Strukturen einzuführen. Gleichzeitig bekommt das Start-up einen „unfair advantage“ wenn das Netzwerk und der Kundenzugang des Corporates genutzt werden kann.  Wir konnten vom Netzwerk der Barmenia von Anfang an profitieren. Auch das erfahrene Venture Building Team von Excubate hat zum schnellen und erfolgreichen Aufbau der Plattform beigetragen.

Hier zeigte sich, dass das Zusammenführen der Stärken eines Corporates mit den Stärken und der Vorgehensweise eines Start-ups enormes Potential birgt.

Als Company Builder hat Excubate bereits 5 Plattformen in verschiedenen Branchen aufgebaut. Mit Methodik, Fachkompetenz und digitaler Fähigkeit lassen sich die Geschäftsmodelle mit starkem Disruptionspotenzial strukturiert im Markt etablieren. Das Auslagern der Unternehmung als Start-up ist dabei entscheidend. Excubate unterstützt Sie bei dieser Excubation.

„Best of both Worlds“: Wir kombinieren die Fähigkeiten von Konzernen und Start-ups zu einem Innovationsmotor mit hohem Momentum

Wenn Sie mehr erfahren möchten oder an einem Gespräch interessiert sind, melden Sie sich gerne bei Torsten Wohlrab. Wir freuen uns auf einen Austausch.

Konzeption und Entwicklung eines neuen E-Mobilitäts­-Geschäftsmodells für einen Energieversorger

Die Herausforderung

Wie kann unser Kunde als Energieversorger Neukunden gewinnen und dabei seinen Marktanteil im Energiegeschäft halten beziehungsweise sogar erhöhen?

Das bestehende Geschäftsmodell des Kunden ist traditionell im Bereich der Energieversorgung verankert. Im Jahr 2020 erkannte er, dass die Nachfrage nach E-Mobilität und Ladesäulen im Zuge von staatlichen Subventionen steigt.

Um die eigene Marktposition zu verteidigen, beschloss man mit Unterstützung von Excubate ein neues Geschäftsmodell aufzubauen, welches primär dazu dient Ökostromtarife, idealerweise an Neukunden, zu vermitteln.

Die Herausforderung bestand im Zeitrahmen des Projekts, da man innerhalb von fünf Wochen zum Beginn der KfW ­ Förderung 440 am 24.11.2020 „ready-to-sell“ sein wollte.

Methodik

  • Agile Remote-Arbeit mit zwei Daily-Standup-Meetings und
  • Einbindung eines Kanban Boards
  • Mehrere parallele Workstreams
  • 80/20-Arbeitsweise mit starker Priorisierung
  • Erstellung von Entscheidungsvorlagen
  • Inhaltliche, prozessuale und methodische Unterstützung

Team

Crossfunktional, Kunde und Excubate

Dauer

5 Wochen

Vom Konzept zum Geschäftsmodell
mit Excubate

Excubate hat das E-Mobilitätsprojekt des Kunden konzipiert und die Umsetzung koordiniert. Dabei wurde die digitale Vertriebsstruktur, bestehend aus Marketingmaßnahmen, Website, Telefonberatung und CRM-System, aufgesetzt. Zudem wurden funktionsfähige Abwicklungsprozesse entwickelt. Angefangen bei der Anbindung der Installateure, über die Verknüpfung mit einem ERP-System, bis hin zur Zahlungsabwicklung.

Ich hätte nicht gedacht, dass das Projekt in dieser Dynamik von vorne bis hinten umgesetzt werden kann. Diese Arbeitsweise macht mehr Spaß und bringt mehr Motivation als vergleichbare andere Projekte. Man sah sofort Fortschritte und Erfolge.

Vom Konzept zum Geschäftsmodell mit Excubate

Das Ergebnis

Eine digitale Klickstrecke zur Konfiguration eines individualisierten Angebots bestehend aus Wallbox, entsprechender Installation und Ökostromtarif.

Gemeinsam hat man mit dem E-Mobilitäts-Angebotskonfigurator eine integrierte Gesamtlösung für Besitzer von Elektroautos geschaffen: Um das digitale Geschäftsmodell vertriebsseitig zu implementieren, wurden ein Service- und Produktportfolio definiert, eine E-Mobilitäts-Website entwickelt, ein Angebotskonfigurator über ein CRM-System integriert, ein Telefondienstleister geschult und eingebunden, Marketingmaßnahmen als auch ein entsprechendes Reporting aufgesetzt.

Gleichzeitig sind notwendige Abwicklungsstrukturen definiert und weitgehend bereits implementiert worden, wie die Auswahl und Integration von Installateuren, die Verknüpfung mit dem ERP-System, die Bestellung sowie die Auslieferung der Wallboxen sowie Rechnungs- und Zahlungsprozesse.

Interessenten erhalten die Möglichkeit sich über eine Website oder über eine telefonische Beratung zu informieren und ein standardisiertes Angebot zusammenzustellen. Die Full-Service Lösung für Kunden ist ein bedeutsamer Schritt für den Energieversorger sich als Möglichmacher der Energiewende zu positionieren und um die eigene Marktstellung im Energiegeschäft abzusichern.

Innerhalb der ersten Woche erziele das Angebot 97 Anfragen von interessierten E-Mobilitätskunden, davon 19 Neukunden. 14 der 97 haben das Angebot abgeschlossen, was bereits einer Conversion Rate von 15 % entspricht.

Einführung agiler Arbeit durch Excubate

Im Rahmen des durchgeführten E­-Mobilitätsprojekts hat Excubate das Projektteam des Kunden an eine pragmatische und agile Arbeitsweise herangeführt. Teil der Projektarbeit war der Aufbau digitaler und agiler Fähigkeiten im Unternehmen, so wurden zunächst vier Workstreams mit entsprechenden Arbeitspaketen definiert.

Um das Projekt agil und effektiv zu steuern, wurden zwei tägliche Meetings im Remote­ Format etabliert. So wurde sichergestellt, dass Ergebnisse im Team schnell aggregiert und kommuniziert werden.Über ein Kanban Board wurde die teamübergreifende Erfüllung der Arbeitspakete gesteuert.

Viel effizienter als alles andere bisher - normalerweise wäre das ein halbes Jahr Projektarbeit mit maximal gleichem Ergebnis gewesen - wir werden ab sofort immer prüfen, ob eine agile Arbeitsweise möglich ist - wir sind extrem Stolz auf das Ergebnis.

Einführung agiler Arbeit durch Excubate

Das Ergebnis

Durch Excubate’s kundenzentrierten und pragmatischen Ansatz konnte ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf Agilität beim Kunden etabliert werden.

Um den Projektzeitrahmen einzuhalten war die Nutzung agiler Arbeitsweisen, eine starke Priorisierung und ein 80/20-Ansatz hinsichtlich Aufwands und Ergebnis notwendig. Involvierte Projektmitglieder hatten bisher nur geringe Vorkenntnisse im Bereich agiler Arbeit. Durch Excubate wurde das Team an eine praktische und dynamische Arbeitsweise herangeführt.

Diese kennzeichnet sich durch kurze Arbeitsintervalle, regelmäßige Konsolidierung von Ergebnissen und Priorisierung von Anforderungen. Da die bisherige Projektarbeit und interne Kompetenzen des Energieversorgungsunternehmens sehr stark in Silos verankert waren, ergaben sich verschiedene Herausforderungen, auf die im Projektverlauf flexibel reagiert werden musste.

Um dem Projektteam schnell eine Vorstellung für die zu schaffende Gesamtlösung zu vermitteln und eingemeinsames Zielbild herzustellen, ist nach erster Konsolidierung von Anforderungen aus den einzelnenStreams ein Gesamtprozess entworfen worden. Dieser wurde dynamisch den Erkenntnissen im Projektverlauf angepasst. Durch die Visualisierung der Zusammenhänge im Gesamtprozess wurden Prioritäten, Abhängigkeiten und offene Punkte verdeutlicht.

Eine weitere Herausforderung lag darin, dass getroffene Entscheidungen häufig nachträglich diskutiert wurden, was den Projektfortschritt als Ganzes gefährdete. Darauf wurde mit der proaktiven Fixierung vonwesentlichen Entscheidungen über die Geschäftsführung reagiert.

„Best of both worlds” – Wie wir unsere Company Building Erfahrung durch Investments in Start-ups einbringen

Nachdem wir mit Excubate Ventures in der Vergangenheit bereits einige Start-up-Beteiligungen getätigt haben, wurden die Investment-Tätigkeiten jetzt intensiviert. Um in den nächsten Monaten die Zahl der Investments deutlich zu erhöhen, haben wir einen Dealflow mit regelmäßigen Start-up Pitch-Events etabliert. Start-ups, die sich in der Pre-Seed- oder Seed-Phase befinden, können sich ab sofort mit ihrem Pitch Deck bei uns bewerben.

Bis zu 100.000 Euro für Start-ups in der Pre-Seed- oder Seed-Phase

Wir investieren mit Excubate Ventures bevorzugt in Bereiche, in denen unser Wissen, unsere Erfahrung und unser Netzwerk aus eigenen Beratungs- und Company-Building Projekten eingebracht werden kann. Gleichzeitig sind wir offen für alle Branchen, insbesondere mit Fokus auf Healthcare, Sustainability und Software-Business. Die üblichen Ticket Sizes für smarte Cash-Investments liegen zwischen 25.000 und 100.000 Euro. Bei Sweat Equity Investments kann die Ticket-Size auch deutlich darüber hinausgehen.

Excubate Ventures Start-up investments

Sweat-Equity: Unterstützung über Kapital hinaus

Neben der Unterstützung mit Kapital, bietet wir bei Excubate Ventures auch Hands-on-Investments als sogenannte Sweat-Equity-Option an. Hierbei bringen wir unsere Erfahrung aus Company Building und Beratungsprojekten aktiv in das Start-up ein. Zu Themen wie Prototyping, Product Development, Online-Marketing, internationaler Skalierung und vielen weiteren Themen haben wir passende Expertinnen und Experten im Team. Zusätzlich können wir auf ein breites externes Advisor-Netzwerk zurückgreifen, das den Portfolio-Start-ups bei ihren Fragen unter die Arme greift.
„Unser Excubate Team verfügt selbst über sehr viel Gründungserfahrung in verschiedenen Bereichen. Die bringen wir zusammen mit unserem Know-how zum Company Building bei unseren smarten Investments ein“, sagt Torsten Wohlrab, Senior Partner bei Excubate. „Gleichzeitig profitieren unsere Corporate Kunden von unserem Start-up-Netzwerk. Als Vermittler für unsere Kunden und Portfolio-Start-ups schaffen wir so eine Win-Win-Situation.“

Bisherige Portfolio-Start-ups entwickeln sich positiv

Die ersten Start-ups im Portfolio entwickeln sich sehr positiv. Dazu zählt das Start-up Value Works aus Karlsruhe, das eine Lösung zur intelligenten Unternehmenssteuerung für datengetriebenes Management entwickelt. Das SaaS-Start-up schloss zu Beginn des Jahres erfolgreich eine Pre-Seed-Runde ab. Zuvor hatte Excubate im Rahmen eines Sweat-Equity-Investments bei der frühen Produktentwicklung unterstützt. Dabei war ein Experte von Excubate in Vollzeit bei Value Works im Einsatz, um die Entwicklung des MVPs zu beschleunigen.

 

Auch das Kölner Start-up DeepSkill, das eine EdTech-Plattform für emotionale Skills und ganzheitliche Personalentwicklung bereitstellt, ist auf Wachstumskurs und sicherte sich vor Kurzem eine siebenstellige Finanzierung. Excubate Ventures beteiligte sich bereits sehr früh mit einem smarten Cash Investment.


„Wir haben von Excubate neben Kapital vor allem strategisches Know-how bekommen. Außerdem sind sie ein toller Sparringspartner, vor allem bei Fragen rund um Business Development und Aufbau eines nachhaltigen Plattform-Geschäftsmodells. Zusätzlich haben sie uns Zugang zu einem wertvollen Netzwerk mit Tech-Experten und Investoren verschafft“, sagt Miriam Mertens, Co-Founder und CEO von DeepSkill.

 

Mit weiteren VC-Investments und Hands-on-Unterstützung wollen wir an diese Erfolgsgeschichten aus unserem Portfolio anknüpfen und Gründerinnen und Gründer bei der Skalierung ihres Start-ups aktiv unterstützen.

„Best of both worlds” – Wie wir unsere Company Building Erfahrung durch Investments in Start-ups einbringen

Start-ups können sich bewerben

Auf unserer Webseite finden Start-ups weiterführende Informationen zu Excubate Ventures, Portfolio-Start-ups, Investment-Kriterien und -Prozess und können sich direkt mit ihrem Pitch Deck bei uns bewerben. Die Teams sollten ein validiertes MVP und idealerweise erste Traction aufweisen können sowie ihren Sitz in der DACH-Region haben.

https://excubate.de/ventures/venture-investment/

Rückblick: Excubate Think & Do Tank zu Innovation Units

Excubate Think & Do Tank zu Innovation Units

Im Startplatz Köln diskutierten die Teilnehmer:innen über Erfolgsfaktoren von Digital Innovation Units

Ende August konnten wir im Rahmen des „Corporate Innovation Think & Do Tanks“ wieder den industrieübergreifenden Know-How Austausch unserer Kunden fördern. Ziel des Formats ist es unseren Kunde neue Impulse für ihr Geschäft zu bieten und gleichzeitig die Vernetzung untereinander zu fördern.

So trafen sich am 31. August rund 25 Innovation Unit Vertreter:innen von Konzernen und großen Mittelständlern wie Toyota, Henkel, Evonik, Covestro, der Sparkassen Gruppe, der NEW AG und viele weitere im Startplatz Köln, um über die Erfolgsfaktoren von Digital Innovation Units zu diskutieren.

Das Format besteht aus einer Key Note, die Impulse setzt, welche anschließend in mehreren Breakouts vertiefend diskutiert und bearbeitet werden. Durch dieses Format wird ein Know-How Austausch auf Augenhöhe in einem Safe Space sichergestellt.

In seiner Key Note berichtete Jan Rombolotto, Group Strategy Director der Vaillant Group aus seiner praktischen Erfahrung zu „Dos and Don’ts beim Aufbau von Innovation Units“. Anschließend wurden die Challenges und Best Practices der Teilnehmer:innen – moderiert durch Excubate – in Breakout Gruppen vertiefend diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.

Rückblick: Excubate Think & Do Tank zu Innovation Units

Aus der Key Note, der Q&A-Runde und den Breakouts konnten wir lernen, dass:

1.) erfolgreiche Innovation Units nicht versuchen den Mutterkonzern zu verändern, sondern einen smarten Weg finden, wie sie Aktivitäten fördern, die dem Mutterkonzern einen messbaren Mehrwert bieten und ihn durch Weiterentwicklung verändern.

2.) Investitionen im Millionenbereich durch die Mutterkonzerne für die Skalierung der Projekte bereitgestellt werden, wenn die Nachfrage durch Kunden validiert ist und Auswirkungen auf das Kerngeschäft erfasst werden können.

3.) eine strukturierte Ableitung der strategischen Ausrichtung der Innovationseinheit aus der Unternehmensstrategie einen langfristigen Buy-In der Geschäftsleitung sichert und somit eine klare Guideline für das Projekt-Portfolio darstellt.

4.) auch Projekt-KPIs mit den Unternehmensziele verknüpft werden sollten und somit auch den Erfolg der Innovationseinheit definieren.

5.) Corporate Startups immer den „Unfair Advantage“ des Corporates nutzen sollten, indem an den richtigen Stellen Brücken zum Kerngeschäft aufgebaut werden

Rückblick: Excubate Think & Do Tank zu Innovation Units

Bis zu den nächsten Think & Do Tanks führen wir die Vernetzung und den Austausch in einer geschlossenen Community fort.

Lassen Sie uns gerne wissen, wenn Sie Teil der kuratierten Innovation-Community werden möchten oder an unseren Veranstaltungen teilnehmen wollen.

Remote: IoT Think & Do Tank; 21.09. per Zoom Vor Ort: Innovation Think & Do Tank am 10. November 2022 in Köln

Kontakt: Lars.Olbrich@excubate.de

Der „Entrepreneur in Residence“ als Erfolgsfaktor zur Transformation von Geschäftsmodellen

Der „Entrepreneur in Residence“ als Erfolgsfaktor zur Transformation von Geschäftsmodellen
  • Unternehmen stehen aufgrund der digitalen Transformation vor vielfältigen Herausforderungen
  • Zur Adressierung des Wandels werden vielfältige Innovationseinheiten gegründet, welche die Transformation der Geschäftsmodelle ermöglichen sollen
  • Häufig fehlt jedoch der Transfer der Innovations- & Unternehmer DNA in die Kernorganisation
  • Entrepreneure bringen die notwendigen Eigenschaften und den notwendigen Weitblick mit, die es benötigt, um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten
  • Dazu können Entrepreneure verschiedene Rollen im Unternehmen einnehmen und in diesen mit ihren Fähigkeiten und der Übernahme unternehmerischer Verantwortung die Transformation des Unternehmens aktiv mitgestalten

Veränderte Wertschöpfungsmodelle als Herausforderungen der digitalen Transformation

Der durch exponentielle Entwicklungen digitaler Technologien getriebene Wandel in der Wertschöpfung von Geschäftsmodellen führt zu einem nachhaltigen Innovationsdruck in Unternehmen. Startups schaffen neue, oft servicegetriebene Geschäftsmodelle, nehmen die Kundenschnittstelle durch neue Services ein und positionieren sich somit zunehmend an erfolgskritischen Stellen in der Wertschöpfungskette.

Dabei stellen sich die Herausforderungen der digitalen Transformation, als „Multi-Change-Phänomen“ dar, dass in Unternehmen Veränderung oder gar Neuausrichtung auf verschiedenen Ebenen erfordert. Angefangen bei der Neuausrichtung der Strategie, oftmals weg von einem produzierenden hin zu einem Serviceunternehmen. Diese Neuausrichtung führt zu notwendigen organisatorischen Anpassungen. Gleichzeitig ist die Entwicklung einer neuen Unternehmenskultur nötig, um im Wettbewerb um Talente als Arbeitgeber weiterhin attraktiv zu bleiben.

Als Antwort auf diese Herausforderungen und um dem Innovationsdruck zu begegnen, hat sich der Aufbau kleiner und vom Kerngeschäft unabhängiger Organisationseinheiten als erfolgskritisch herausgestellt. Diese Innovations-Einheiten haben die Aufgabe, sich um die Entwicklung innovativer oder disruptiver Geschäftsmodelle zu kümmern.

Der zentrale Vorteil einer solchen Innovations-Einheit liegt darin, dass sie losgelöst von den Erwartungen bestehender Kundensegmente und Investoren agieren kann. Sie ist klein und flexibel genug, um sich den agilen Marktbedingungen anzupassen und sollte über ausreichend Autarkie und Ressourcen verfügen, um disruptive Geschäftsmodelle entwickeln zu können.

Dieser Ansatz, auch als Ambidextrie (beidhändige Organisation) bezeichnet wird in der Praxis in Form von verschiedenen Innovations-/ Kooperationsmodellen zwischen Unternehmen und Startups umgesetzt. Diese Innovations-Einheiten werden in Form von Inkubatoren, Acceleratoren, Venture Clienting oder Corporate Venture Capital-Einheiten umgesetzt. Alle diese Instrumente haben die primären Ziele von Startups zu lernen, was Arbeitsweise, Geschwindigkeit und Agilität angeht oder mit ihnen zu kooperieren.

Damit eine sogenannte ambidextre oder beidhändige Organisation jedoch erfolgreich sein kann, muss auch die Verbindung oder Übersetzung zum Kerngeschäft sichergestellt werden.

Die zentrale Herausforderung ist die Entrepreneurship-Kultur der Innovations-Einheiten im Unternehmen zu implementieren. Genau diese Brücke kann der Corporate Entrepreneur in Residence (C-EIR) mit seiner unternehmerischen Erfahrung, seinem Mindset und seinen agilen Methoden darstellen.

C-EIR als Steuermann

Methodik & Mindset des Entrepreneurs als Erfolgsfaktor für Innovation

Schon seit längerer Zeit haben Risikokapitalgeber (VCs & PE-Funds) erkannt, dass der Erfolg eines Ventures zu großen Teilen von den handelnden Personen abhängt. Aus diesem Grund haben sie sehr frühzeitig begonnen erfolgreiche Entrepreneure in ihren Ventures zu positionieren, um somit die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Da sich die ursprüngliche Geschäftsidee im Laufe der Umsetzung weiterentwickeln wird, sind es Entrepreneure mit ihrer Erfahrung und ihrem Mindset, die typischerweise die richtigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Entwicklung vornehmen.

Charaktereigenschaften von Serial Entrepreneuren

Unsere Erfahrungen aus verschiedensten Venture Projekten zeigt, dass vor allem die folgenden fünf Charaktereigenschaften die Entrepreneure dazu befähigen einen überdurchschnittlich hohen Projekterfolg in Innovationsprojekten zu erzielen:

Überzeugungskraft

Die wichtigste Eigenschaft, die bei Entrepreneuren in besonderem Maße hervorsticht, ist die Fähigkeit andere davon zu überzeugen sich der eigenen Mission anzuschließen. So gelingt es ihnen hochqualifizierte Talente zu gewinnen. Mit dieser Fähigkeit hängen auch die ausgeprägten Führungsqualitäten von Entrepreneuren zusammen.

Verantwortungsübernahme

Die große Unsicherheit, in der sich der Serial Entrepreneur mit seinen Innovationen bewegt erfordert ein hohes Maß an Stressresilienz und emotionaler Stabilität. Entrepreneure sind überdurchschnittlich belastbar und weisen ein hohes Selbstvertrauen auf, was dazu führt, dass sie persönliche Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

Da sich die ursprüngliche Geschäftsidee im Laufe der Umsetzung weiterentwickeln wird, sind es Entrepreneure mit ihrer Erfahrung und ihrem Mindset, die typischerweise die richtigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Entwicklung vornehmen.

Zielorientierung

Sie arbeiten sehr zielorientiert auf die Verwirklichung ihrer eigenen Mission hin und messen die Entwicklung des Vorhabens permanent und möglichst genau, beispielsweise mit Hilfe der OKR-Methodik.

Interpersonelle Netzwerkfähigkeiten

Idealerweise verfügen Entrepreneure über ein hohes Maß an zwischenmenschlichen Fähigkeiten auf, die es ihnen ermöglichen, effektiv zu kommunizieren und ein großes Netzwerk an Beziehungen aufzubauen.

Zielorientierung

Entrepreneure sind bereit hohe Risiken einzugehen, wenn sie eine Chance auf ein profitables Geschäftsmodell identifizieren. Dies tun sie für den Glauben an die überproportionalen Wachstumserwartungen, die sie an ihre Unternehmung haben.

 

Halecker (2020, S.30) beschreibt die Eigenschaften eines erfolgreichen Entrepreneurs wie folgt: Der Serial Entrepreneur vereint die Kreativität, die Inspiration, die Verrücktheit und den Weitblick eines Piraten mit der Umsetzungsstärke, der Zielstrebigkeit, der Präzision und der Geschwindigkeit eines Navy Seals.

 

Zur erfolgreichen Verbindung der der beidhändigen Organisation braucht es folglich einen Entrepreneur von außerhalb des Unternehmens mit digitalem Know-how, der auf einer Ebene mit dem Top-Management agiert, dort die Themenfelder digitale Transformation und Startups verantwortet und über Entscheidungskompetenzen verfügt.

Rollen des C-EIR

Seit einigen Jahren findet das Konzept des EIRs unter dem Begriff des Corporate-Entrepreneurs in Residence (C-EIR) Einzug in Unternehmen.

Ein prominentes Beispiel ist Ingrid Vanderveldt als erste C-EIR im Jahr 2011 bei Dell. Das Kernziel von Vanderveldts Tätigkeit war es, die Perspektive von Entrepreneuren bei Dell zu etablieren.

Mike Stemple, ehemaliger C-EIR bei Molson Coors, beschreibt den Erfolg von C-EIRs darin, Unternehmen in einem sich schnell verändernden, disruptiven Markt zu verhelfen, wie ein Startup zu denken und zu handeln und dabei gleichzeitig die Vorteile von großen Unternehmen zu nutzen. So kann der C-EIR zu einer Erfolgssteigerung von digitalen Initiativen beitragen.

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist Craig Walker als erster C-EIR bei GV, vormals Google Ventures, dem VC-Arm von Alphabet.

Bei Google war eines der zentralen Ziele, neben Unternehmen auch in Personen zu investieren, da auch bei GV die Überzeugung herrscht, dass die Investition in Personen mindestens genauso wichtig, wie die Investition in Ideen ist.

In unseren Kundenprojekten haben Entrepreneure mit den genannten Charaktereigenschaften und ihren besonderen Fähigkeiten typischerweise eine Auswahl der folgenden Rollen übernommen und neue Wertschöpfungspotentiale für das Unternehmen identifiziert und entwickelt.

Damit der C-EIR Impact generieren kann, ist es notwendig, dass zuvor im Unternehmen entschieden wird, auf welches Thema der C-EIR sich fokussieren soll. Idealerweise wird der C-EIR dabei eine bis maximal zwei Fokus-Rollen übernehmen.

Dabei konnten wir grundsätzlich zwei übergeordnete Tätigkeitsfelder identifizieren, in denen der C-EIR die Entwicklung der Innovationsfähigkeiten des jeweiligen Unternehmens positiv beeinflusst hat.

Zum einen haben die begleiteten C-EIR die Grundlagen (Infrastruktur, richtige Innovationsmaßnahmen, …) im Unternehmen geschaffen, so dass erfolgreich Geschäftsmodellinnovationen realisiert werden konnten.

Darüber hinaus sind sie mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten, in den konkreten Innovationsprojekten auch selbst aktiv geworden und haben diese durch ihre unternehmerischen Fähigkeiten zum Erfolg geführt.

Mögliche Rollen eines Corporate- EIR

Dies kann er in verschiedenen Rollen vornehmen, die wir im Folgenden dargestellt haben.

Rolle 1: STRATEGIC ADVISOR/ C-LEVEL CHALLENGER

In seiner Rolle als Strategic Advisor kann der C-EIR das Top-Management eines Unternehmens unterstützen, indem er ein Entrepreneurial Mindset etabliert und strategisch relevante Trends und Wachstumsfelder für das Unternehmen identifiziert.

 

  1. Etablierung eines unternehmerischen Mindsets
  • Ausrichtung der Strategie auf die Anforderungen der digitalen Transformation und challengen aktueller Strategien und C-Level-Entscheidungen
  • Förderung der Risikobereitschaft und des Treffens schneller, unternehmerischer Entscheidungen bei Ungewissheit, anstatt der Minimierung von Risiken
  • Etablierung einer Unternehmenskultur des Unternehmertums, die z.B. Scheitern als Teil der Unternehmenskultur akzeptiert

 

  1. Identifikation von Zukunftstrends und Wachstumsbereichen
  • Aktive Gestaltung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens durch Identifikation konkreter Wachstumsfelder
  • Unpolitische Bewertung der Chancen und Herausforderungen der strategischen Ausrichtung aus Sicht eines erfahrenen Unternehmers
  • Darstellung konkreter Anwendungsfälle von digitalen Technologien

Rolle 2: STARTUP AMBASSADOR

In der Rolle des „Startup Ambassadors“ entfaltet der Entrepreneur seine Wirkung indem er die Brücke zwischen dem Unternehmen und der Startup-Community bildet.

Auch im ursprünglichen Konzept des C-EIR in Venture Capital Companies ist es eine Aufgabe des C-EIR, seinen Zugang zum Startup-Ökosystem bereitzustellen. Die Rolle des Startup Ambassadors wird in die Ausrichtung der Prozesse an die Bedürfnissen von Startups, bei der der C-EIR seine eigenen Erfahrungen als Gründer einbringt sowie in den Aufbau von strategischen Partnerschaften, bei dem der C-EIR als Leuchtturm des Unternehmens für die Startup-Szene fungiert, unterteilt.

 

  1. Anpassung der Prozesse an die Bedürfnisse von Startups
  • Ausrichtung von Prozessen, die eine Kooperation mit Startups ermöglichen und ohne diese in den Unternehmensprozessen zu fesseln
  • Erarbeitung eines Zielbilds für die Zusammenarbeit inkl. Metriken und Budgets über einen Horizont von zwei bis drei Jahren
  • Etablierung eines Startup Relationship Managements, z.B. durch eine zentrale Anlaufstelle, einen systematischen Einbindungsprozess oder die Einrichtung eines Startup-Tabs auf der Website

 

  1. Aufbau strategischer Partnerschaften mit Startups
  • Identifikation und Kontaktaufbau zu relevanten Startups (innerhalb der eigenen Branche und cross-Industry) und Validierung des Interesses an einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen
  • Etablierung eines effizienten Kooperationsmodells für die Zusammenarbeit
  • Unterstützung ausgewählter Startups durch finanzielle Programme oder die Bereitstellung benötigter Services

Rolle 3: CORPORATE INNOVATOR

Ziel der Rolle des C-EIR als Corporate Innovator ist es, die strukturellen Voraussetzungen für erfolgreiche Innovationen zu gestalten. Gleichzeitig zielt diese Rolle darauf ab, dass der C-EIR mit seiner Erfahrung bestimmte Innovationsaktivitäten operativ unterstützt.

Ziel dieser Rolle ist es, die Optimierungspotentiale des Unternehmens in Bezug auf Innovationsaktivitäten zu heben.

 

  1. Schaffung der richtigen Rahmenbedingungen für Innovationen
  • Schaffung einer separaten und unabhängigen Innovations-Einheit mit eigenen Entscheidungswegen und einer eigenen Innovationskultur
  • Sicherstellung der Unterstützung von Innovationsaktivitäten durch die oberste Führungsebene
  • Design Doing statt Design Thinking: Unterstützung einer ergebnisorientierten Arbeitsweise, z.B. durch Einführung neuer Methoden wie der 200-Stunden-Regel

 

  1. Operative Unterstützung für Innovationsaktivitäten
  • Mitwirkung bei der Auswahl der besten Idee für einen Validierungsprozess
  • Unterstützung des CVC-Arms im Unternehmen durch die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit externen Investoren, z.B. bei Due-Diligence-Prüfungen oder durch die Analyse von Portfoliounternehmen zur Vermeidung von Fehlinvestitionen

Rolle 4: MENTOR

Die operative Unterstützung der Innovationsaktivitäten umfasst auch die Rolle als Mentor für interne Intrapreneure.

Diese Rolle hat insofern Relevanz, als das Intrapreneure für Corporate Innovation genauso wichtig sind wie Entrepreneure für Startups. Entsprechend ist die Förderung von Intrapreneuren entscheidend für den Aufbau einer unternehmerischen und innovativen Kultur und erhöht die Chancen erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.

So arbeiten bei innovativen US-amerikanischen Konzernen – wie Dell – die C-EIRs mit Intrapreneuren zusammen und leiten diese als Mentoren bei der Entwicklung neuer Innovationen an.

 

Damit ein Intrapreneur nicht nur als Ideengeber dient, sondern auch als Manager der eigenen Idee für deren Umsetzung verantwortlich sein kann, unterteilt sich die Rolle des C-EIR in zwei Funktionen: die Befähigung der Mitarbeiter zu erfolgreichen Intrapreneuren durch die Vermittlung des richtigen Mindsets und der richtigen Fähigkeiten sowie die Unterstützung von Teams als sogenannter Sponsor für einen bestmöglichen Projekterfolg.

 

  1. Befähigung der Mitarbeiter, erfolgreiche Intrapreneure zu werden
  • Motivation von Mitarbeitern, ihre Rolle als Angestellter weiterzudenken und somit zu befähigen zu einem Gründer/CEO ihrer eigenen Idee im Unternehmen zu werden
  • Befähigung der Mitarbeiter, Mut zu entwickeln und Verantwortung für ihre eigenen Ideen zu übernehmen und methodisch dabei unterstützen, ihre eigene Corporate-Startup-Idee zu entwickeln und mit Leidenschaft voranzutreiben
  • Etablierung eines risikobewussten Mindsets

 

  1. Sponsor von Intrapreneur-Teams
  • Sicherstellung des Zugangs zu allen benötigten Ressourcen und der benötigten Autarkie des Teams
  • Coaching in Bezug auf kommerzielle und politische Strategien, angemessene Finanzierung, Rekrutierung, Governance usw. für die erfolgsversprechende Umsetzung ihrer Idee
  • Operative Unterstützung bei Kundengesprächen, Partnerauswahl, etc. auf Basis eigener Erfahrungen

Rolle 5: CORPORATE DISRUPTOR

Disruptionen sind einer der Hauptgründe, warum Unternehmen durch neue Startups angegriffen werden können und von diesen teilweise vom Markt verdrängt werden. Der Begriff der Disruption ist eng verbunden mit dem revolutionären Denken eines Entrepreneurs, weshalb ein C-EIR auch als Corporate Disruptor im Unternehmen auftreten kann. Da Disruptionen heute zumeist auf digitalen Technologien beruhen, umfasst die Rolle des Corporate Disruptors den Aufbau von digitalen Grundlagen/ Kompetenzen im Unternehmen, die für digitale Disruption notwendig sind und außerdem die aktive Entwicklung neuer disruptiver Innovationen durch den C-EIR.

 

  1. Aufbau digitaler Grundlagen/ Kompetenzen
  • Auf- und Ausbau digitaler/ innovativer Kompetenzen im Unternehmen zur Identifikation und Entwicklung disruptiver Geschäftsmodelle durch direkten Zugang zum Top-Management
  • Implementierung digitaler Technologien im Unternehmen und Aufbau einer skalierbaren Tech-Infrastruktur basierend auf einem modernen Tech-Stack
  • Aufbau von interdisziplinären Innovations-Teams und Partner-Netzwerken zur Umsetzung disruptiver Geschäftsmodelle

 

  1. Entwicklung von disruptiven Geschäftsmodellen
  • Aufbau von Innovations-Funnels mit messbaren Kriterien zur Bewertung der einzelnen Innovationsaktivitäten
  • Identifikation aktueller Mega-, Brachen- und Nutzertrends inkl. qualitativer Kundenanalysen
  • Steuerung der interdisziplinären Innovationsteams beim Aufbau der innovativen Geschäftsmodelle durch Nutzung agiler Arbeitsmethoden und Controllinginstrumente
Die Rollen des C-EIR

Eingangsvoraussetzungen für ein Corporate Entrepreneuship Modell

Zur Identifikation der richtigen Innovationsinstrumente und des geeigneten Entrepreneurs sollten sowohl auf unternehmens- als auch auf persönlicher Ebene einige Fragestellungen mit dem potentiellen C-EIR geklärt werden.

 

  • Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen mit den Innovationstätigkeiten?
  • Was ist die jeweilige Perspektive auf Corporate-Innovation & -Entrepreneurship
  • Wie können diese Perspektiven übereinandergelegt werden?
  • Welche Themenfelder ergeben sich daraus?
  • In welchen organisatorischen Rahmenbedingungen kann der C-EIR aktiv werden? Wie wird der C-EIR im Unternehmen organisatorisch aufgehängt?
  • In welchem Set-Up soll der C-EIR Innovationsprojekte umsetzen?
  • Mit welcher Autonomie und mit welchem Budget ist der C-EIR ausgestattet?
  • Wer definiert die konkreten Aufgaben und Erfolgskriterien und inwieweit sind diese überhaupt vorgegeben?
  • Welche Verhaltensregeln gibt es für den C-EIR?
  • Welche Rahmenbedingungen und Vereinbarungen bzgl. Verhaltensregeln werden getroffen, damit ein unternehmerischer Charakter in einem Unternehmen erfolgreich agieren kann?
  • Wie können Controlling- und Incentivierungs-Instrumente für den C-EIR aussehen?
  • Wie sehen die ersten Schritte für den C-EIR im Unternehmen aus? Was muss der C-EIR über die Branche und das Unternehmen lernen und was muss er umsetzen (z.B. Sichtbarkeit im Unternehmen schaffen), um erfolgreich agieren zu können?

Zusammenfassung

Die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle bringt für bestehende Unternehmen eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Diese betreffen sowohl die Unternehmensorganisation, die Unternehmenskultur, aber auch methodische Fähigkeiten im Unternehmen.

Die Einbindung eines „Corporate Entrepreneur in Residence“ (C-EIR) mit seiner Erfahrung, kann genau diese Herausforderungen adressieren. Als erfolgreicher Unternehmer bringt er sowohl die notwendigen Charaktereigenschaften als auch die notwendige Erfahrung für den erfolgreichen Aufbau eines häufig digital getriebenen Geschäftsmodells mit.

Darüber hinaus verfügt der C-EIR über die notwendigen methodischen Fähigkeiten ein neues Geschäftsmodell unter Unsicherheit zu entwickeln und ganze Teams dabei mitzunehmen. Abgerundet wird sein Skillset typischerweise mit einer tiefen Technologieexpertise, die ihn befähigt notwendige IT-Infrastrukturen für digitale Geschäftsmodelle im Unternehmen aufzubauen.

Mit diesen Fähigkeiten kann der C-EIR als zentraler Akteur typischerweise 5 Rollen in der digitalen Transformation von Unternehmen einnehmen.

In diesen Rollen kann er einerseits Grundlagen für die digitale Transformation im Unternehmen legen, darüber hinaus durch seine operative Arbeit auch konkrete Innovationsprojekte zum Erfolg führen.

Bei Interesse und Fragen zu dem Thema Corporate-Innovation und Corporate-Entrepreneurship freuen wir uns jederzeit über den Austausch mit Ihnen!

Kontaktieren Sie mich gerne für einen unverbindlichen Austausch:

Lars.Olbrich@excubate

IoT Payment Lösungen: Erfahrungen aus der Praxis

IoT Payment Lösungen

IoT Payment Lösungen: Erfahrungen aus der Praxis

Die Idee der IoT Payment Lösungen oder IoP (Internet of Payment) ist einfach: Automatisierte Bezahlvorgänge wickeln präzise und in Echtzeit auch kleinste Transaktionen selbstständig ab.

Ein greifbares Beispiel ist der Ladevorgang der Elektroautos: Ist das Fahrzeug mit der Ladesäule verbunden, beginnt der Ladevorgang, ganz ohne lästige Ladekarten. Die Abrechnung erfolgt unmittelbar nach Ende des Vorgangs. IoT Payments sind entsprechend als Transkationen zu beschreiben, welche mit einem gewissen Grad an Autonomie ausgeführt werden.

 

„Ist diese Technologie für meine Branche relevant?

 

Diese Frage stellen sich viele unserer Kunden. Aus diesem Grund haben wir die Experten namhafter Industrieunternehmen zusammengebracht, um den Status Quo zu diskutieren.

 

Als Experte der technischen Umsetzung war Holger Köther (Director of Partner Management) der IOTA Foundation zu Gast. IOTA ist als Protokoll eine Ausprägung der sogenannten Distributed Ledger Technology, kurz DLT. Das wohl bekannteste Beispiel der DLT ist die Blockchain. Das Ziel des Protokolls innerhalb einer IoT Payment Lösung ist die Dokumentation der Transaktionen und der Schutz vor Missbrauch. Die Herausforderung besteht darin, sowohl die Korrektheit von Transaktionen zu garantieren als auch die Einfachheit oder Schlankheit des Protokolls zu gewährleisten.

 

Die Transaktionen von Kleinstbeträgen im Bereich von wenigen Cent ist in der klassischen Blockchain bereits fraglich. Ein vertiefter Blick in die Blockchain und die energieintensiven Mining-Vorgänge zeigt, dass hier ein Pay-per-Use-Modell mit tausenden von Transaktionen pro Woche in Frage gestellt werden muss.

 

Auf der Seite der Anwender führte uns Dr. Torsten Sievers (Head of Technology and Innovation ZEISS Consumer Products) kritische Fragen bei der Implementiert der Technologie auf. Beginnend bei der internen Akzeptanz der Technologie verlangt die Implementierung den Eingriff in verschiedenste Bereiche. Rechnungsstellungen müssen die automatisierten IoT Payment Lösungen aufnehmen, Preisniveaus müssen verprobt und gesetzt werden, Risiken durch Übernahme der Zahlungsabwicklung müssen abgeschätzt werden. Schließlich gilt es dem externen Partner/Kunden eine Lösung zu bieten, deren Mehrwert zum Beispiel durch Einfachheit oder Kostenvorteile den Aufwand einer Implementierung rechtfertigt.

 

Die vielfältigen Ergebnisse fassen wir wie folgt zusammen:

 

Heilen Sie nicht, was nicht kaputt ist:
Für das aktuelle Kerngeschäft und die bestehenden Kundenbeziehungen von B2B-Akteuren bieten neue IoT-Zahlungslösungen kaum einen Mehrwert im Vergleich zu den bestehenden Lösungen (z. B. Nutzungsverfolgung und monatliche Rechnungsstellung).

 

Neues Geschäft & neue Bezahlung:
Neue Geschäftsmodelle (z. B. Pay-per-X) und/oder neue, weniger stabile Kundenbeziehungen können von neuen Zahlungslösungen profitieren (z. B. in Bezug auf die Unmittelbarkeit von Transaktionen, Betrugsschutz, Identifizierung neuer Preispunkte, …) und sollten aktiv im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen des neuen Geschäftsmodells (z. B. Risiko, Kosten, Vertrauen, Einhaltung gesetzlicher Vorschriften) getestet werden.

 

Weniger technisches Know-how, mehr Wertorientierung:
Während in der Vergangenheit neue Zahlungslösungen nur deshalb eingesetzt wurden, weil sie neue Technologien (z. B. Blockchain) umfassten, muss der Fokus heute auf dem geschaffenen Mehrwert liegen. Wie immer kann die Angst etwas zu verpassen (Fear of missing out – FOMO) dazu führen, dass Unternehmen eine attraktive neue Technologie übernehmen und dabei die Auswirkungen auf Kunden und Unternehmen aus den Augen verlieren. Grundsätzlich ist das Potential der IoT Payment Lösungen erheblich von den Gegebenheiten des Einzelfalls abhängig.

 

Wir laden Sie daher herzlich dazu ein, Ihr Geschäftsmodell und die Chancen durch IoT Payment Lösungen mit uns zu diskutieren.

 

Kontaktieren Sie uns jetzt für einen unverbindlichen Austausch.

IoT Payment Lösungen: Erfahrungen aus der Praxis

Welchen Wertbeitrag liefert Ihr Projektportfolio?

Welchen Wertbeitrag liefert Ihr Projektportfolio?

Welchen Wertbeitrag liefert Ihr Projektportfolio?

Den realen Wertbeitrag potenzieller digitaler Initiativen einzuschätzen ist schwierig. Denn dieser liegt bei digitalen Produkten, Services oder Prozessen oft jenseits von klassischen Umsatz- oder Kosteneffekten bspw. auch im schwer bewertbaren Aufbau digitaler Kompetenzen. Darüber hinaus fällt es vielen Managern schwer, den Wertbeitrag geplanter Initiativen einzuschätzen bevor sie in eine konkrete Umsetzung gehen. Dennoch ist es wichtig, neue Initiativen bewerten und gegeneinander priorisieren zu können, bspw. um das notwendige Budget für eine Validierung und Umsetzung mit mehr als nur einem Bauchgefühl zu begründen. Gleichzeitig darf man sich in der Vorab-Bewertung von Initiativen nicht durch einen zu hohen Anspruch an die Präzision der Bewertung blockieren. Es braucht Konkretheit, aber auch Pragmatismus.

Excubate hat es sich zur Aufgabe gemacht, Transparenz in den Wertbeitrag digitaler Initiativen und Projektportfolios zu bringen. Das Excubate Framework Digital Value Canvas® bietet dabei den nötigen Unterbau, um digitale Initiativen systematisch auf ihren Wertbeitrag zu untersuchen. Hierbei spielen nicht nur direkt mit der digitalen Initiative im Zusammenhang stehende Umsatz- bzw. Kostensenkungspotenziale eine Rolle. Es werden insbesondere auch Effekte auf das aktuelle Kerngeschäft des Unternehmens, bspw. im Rahmen verbesserter Kundenzufriedenheiten, Mehrabsatz von Produkten des Kerngeschäfts oder bessere Asset-Auslastung berücksichtigt. Daneben beurteilen wir mit der Value Canvas auch strategischere Effekte auf das Unternehmen wie die Steigerung der Markenbekanntheit oder den Aufbau digitaler/technologischer Kompetenzen. Unsere zugehörige SaaS Lösung bietet die nötigen Funktionalitäten, um gezielt simple Abschätzungen zu erstellen und mit wenigen Klicks eine Initiative bzw. ein ganzes Initiativenportfolio zu bewerten.

Die Digital Value Canvas® bietet die Struktur, verschiedene Werttreiber und Einflüsse von Initiativen zu analysieren. Für eine detaillierte Erklärung des Frameworks, klicken Sie bitte hier.

Von der Projektidee zu einer ersten Werteinschätzung in Euro

Bei der initialen Bewertung neuer Initiativen kommt es zunächst nicht auf eine hohe Genauigkeit der Euro-Abschätzung an. Das pragmatische Ziel muss stattdessen sein, eine ungefähre Vorstellung davon zu erhalten, ob eine geplante Initiative grundsätzlich das Potential hat, ein gewisses Ausmaß an Wert zu schaffen und ob dieses gegenüber anderen Initiativen attraktiver ist.

Eine erste Rechnung („Bierdeckelrechnung“) für diesen Vergleich lässt sich anhand weniger KPIs und Annahmen aufstellen und ergibt typischerweise eine Spannbreite nach dem Muster „Der Unternehmenswertbeitrag von Initiative X liegt bei €10-15Mio“. Schnell verfügbare Metadaten des Unternehmens wie Umsatz, Marge oder Größe der Kundenbasis helfen, den grundsätzlichen Rahmen eine Abschätzung aufzustellen. Annahmen in Bezug auf die Wirkung einzelner Initiativen, z.B. auf erwartete Akquisition neuer Kunden, ermöglichen eine schnelle Abschätzung. Auf dieser Basis kann oft bereits darüber entschieden werden, ob eine neue Initiative inhaltlich und wertseitig den Portfolioanforderungen genügt und im Vergleich zu anderen Initiativen hinreichend Potential hat, um weiterverfolgt zu werden.

Sollte die Entscheidung getroffen werden, ein bestimmtes Projekt weiter voranzutreiben, kann die Analyse der Wertpotentiale regelmäßig mit genaueren Informationen aktualisiert und die Spannbreite der Schätzung verringert werden.

So unterstützt die Excubate Digital Value Management SaaS Lösung den Prozess

In wenigen Schritten unterstützt unsere SaaS Lösung dabei, eine erste Euro-Bewertung Ihrer digitalen Initiativen zu erstellen. Dazu werden zunächst Metadaten Ihres Unternehmens (z.B. Umsatz, Marge, Kundenzahl) im System hinterlegt. Anschließend kann auf Projektebene für jeden der 14 Werttreiber der Value Canvas durch Eingabe relevanter Parameter eine erste Rechnung erstellt werden. Die zugrundeliegende Rechenlogik und Parameterauswahl basieren auf unserer Projekterfahrung bei Excubate und stellen eine gute Balance zwischen einfacher Abschätzbarkeit und sinnvollem Ergebnis sicher. Letztlich entsteht eine grobe Einschätzung des €-Wertbeitrags jeder Initiative und darüber hinaus des Portfolios in Summe.

 

Jenseits der Euro-Bewertung bietet die Excubate Digital Value Management Lösung auch die Möglichkeit, Initiativen auf Basis einer einfachen Punkteskala zu bewerten. Dabei erhält die jeweilige Canvas 100 Prozentpunkte, die der Nutzer auf die verschiedenen Werttreiber verteilen kann. Diese Methode eignet sich vor allem in sehr frühen Phasen, wenn eine Euro Betrachtung noch nicht möglich oder gewünscht ist bzw. wenn eine grobe Richtungsvorgabe für Bereiche erwünschter Wertschöpfung erstellt werden soll.

Wir suchen zwei Testkunden: Kostenlose Analyse Ihres Digital-Portfolios!

Für das Testen unserer neuen Features im Digital Value Management SaaS Tool möchten wir mit zwei Excubate-Kunden zusammenarbeiten. Sie erhalten die Software kostenlos und wir helfen Ihnen dabei, Ihr Digital-Portfolio anzulegen. Sie geben uns Feedback auf unser Tool. Bei Interesse schreiben Sie uns gern an Jan.Hartung@excubate.de.

Digital Value Canvas®

Welchen Wertbeitrag liefert Ihr Projektportfolio?

Ambient Assisted Living (AAL): ein Milliardenmarkt

Process Observatory: Acht Punkte für nachhaltige Prozessverantwortung

Warum Smart Home für die Zielgruppe 65+ ein Markt der Zukunft ist 65 plus – eine Zielgruppe mit Zukunft

Bisher hat die Tech Branche weitestgehend einen Bogen um die Zielgruppe 65+ geschlagen. Zu wenig technisch versiert, zu skeptisch gegenüber Neuem“ so häufig die Einschätzung. Doch die Zielgruppe 65+ rückt zunehmend in den Fokus digitaler InnovationenUnd dies nicht nur wegen ihrer schieren Größe – schon jetzt ist jede fünfte Person in Deutschland älter als 65 Jahre. Wie aktuelle Umfragen zeigen, steigt auch die Technik-Affinität innerhalb der Zielgruppe: laut einer Bertelsmann Studie sind bereits 45% der über 70Jährigen regelmäßig online.

 

Auch wenn sich die meisten Bedürfnisse der über 65-Jährigen kaum von denen jüngerer Zielgruppen unterscheiden, vereint eine essenzielle Sorge die Zielgruppe 65+: der Erhalt von Gesundheit und Selbstständigkeit. Mit ca. 70% lebt ein Großteil der über 65-Jährigen zuhause und würde dies sofern finanziell und gesundheitlich möglich auch gerne so lange wie möglich beibehalten. Für Senioren ist das selbstbestimmte Wohnen in den eigenen vier Wänden ein zentrales Element von Lebensqualität. Jedoch steigt mit zunehmendem Alter der Bedarf an Unterstützung und häufig bleiben Senioren hier auf sich allein gestellt – weil die Kinder weit entfernt leben oder aus Mangel an Pflegepersonal.  

Vier Trends der Adoption von AAL

Ambient Assisted Living (AAL): Smart Home Lösungen für das Wohnen im Alter

Durch den Einsatz smarter Produkte können über 65-Jährige darin unterstützt werden, möglichst lange selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben zu können. Sogenannte Ambient Assisted Living (AAL) Lösungen nehmen Senioren Belastungen im Alltag ab und schaffen zugleich ein sicheres Gefühl bei Senioren und ihren Angehörigen.  

 

AAL Lösungen decken dabei weit mehr Bereiche als persönliche Notrufsysteme (PERS) ab und unterstützen Senioren mit unzähligen Use Cases entlang ihres kompletten täglichen Micro-Lebenszyklus: die smarte Pillendose erinnert morgens an die Einnahme von Medikamenten, der Herd schaltet sich automatisch beim Verlassen des Hauses für einen Mittagsspaziergang ab, abends ersparen Sprach- und Gestensteuerung der Jalousien unnötige Anstrengung und Bewegungssensoren erkennen den nächtlichen Toilettengang und aktivieren automatisch das Licht im Gang.

Ambient Assisted Living (AAL): Smart Home Lösungen für das Wohnen im Alter

AAL bietet industrie-übergreifend insbesondere Chancen für etablierte Unternehmen

Auf dieses enorme Marktpotential mit unzähligen Use Cases werden weltweit StartUps aufmerksam mit vielversprechenden Ideen, jedoch haben diese häufig mit Problemen beim Markteintritt zu kämpfen. Zum einen sind StartUps meist nur auf einen UseCase (z.B. Sturzerkennung) fokussiert, Senioren aber häufig nicht willens die Komplexität mehrerer Systeme zur Abdeckung ihrer Bedürfnisse in Kauf zu nehmen. Zum anderen fehlt es hier schlicht an Vertrauen essenzielle Lebensbestandteile in die Hände unbekannter Anbieter zu legen als auch einen etablierten Zugang zur Zielgruppe. 

 

Um sich im AAL Markt langfristig erfolgreich zu positionieren, bedarf es also des Vertrauens der Zielgruppe, sowie eines industrieübergreifenden Ökosystems, um die Bedürfnisse der Zielgruppe 65+ umfassend abdecken zu könnenHier haben Industrieunternehmen einen entscheidenden Vorteil gegenüber StartUps: als etablierte Player haben diese bereits über Jahre vertrauenswürdige Marken und Kundenbeziehungen aufgebaut, sowie die entsprechenden Investitionssummen und Netzwerke zur Verfügung, um umfassende Lösungen anbieten zu können und mit anderen „Großen“ zu kooperieren. Mit diesen „unfairen Vorteilen“ ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch immer mehr Industrieunternehmen AAL für sich entdecken. 

 

Diese kommen zum Teil aus erwartbaren Branchen. Unter der Marke Philips Lifeline bietet Philips schon seit Jahrzehnten Medical Alert Systeme an. Der Schritt in den AAL Markt war daher naheliegend. So forscht Philips schon seit längerem im dafür eigens aufgebautem CareLab“ an Smart Home Lösungen für SeniorenAuf den Markt gebracht wurden erste umfassendere AAL Lösungen in Partnerschaft mit dem Pflegeservice Right at Home mit dem Launch von CareSensus – einer Plattform zur Unterstützung von Pflegekräften in der Betreuung und Monitoring von SeniorenPhilips liefert damit ein gutes Beispiel, wie die Kombination aus eigener Expertise, Markenbekanntheit und Partnering im Ökosystem zu erfolgreichen AAL Use Cases eingesetzt werden kann.  

 

Aber AAL ermöglicht auch neue Use Cases für Branchen, von denen man dies nicht unbedingt erwartet hätte. Ein solches Beispiel wären Energieanbieter. Diese haben über Strom, Wärme oder Wasser bereits etablierte Kontakte zur Zielgruppe und gelten als vertrauenswürdiger Partner rund ums Thema Zuhause. Als Use Cases ist hier z.B. der Einsatz von Smart Metern denkbar, welche das Nutzungsverhalten von Verbrauchern im Haushalt analysieren und bei identifizieren Auffälligkeiten Angehörige oder Pflegepersonal alarmieren. 

 

Bei Excubate arbeiten wir seit geraumer Zeit an Lösungen im AAL Kontextob mit Fokus auf Digital Health Anwendungen oder im Venture Building für den Senioren- und Pflegemarkt betrachten wir das Thema AAL aus unterschiedlichen Industrieperspektiven. Durch Projekte im Gesundheitssektor und mit Fokus auf das Segment 65+, kennen wir die AAL Zielgruppe, deren Probleme und Bedürfnisse. Wir wissen aus Erfahrungwas es für erfolgreiche Produkte mit Hinblick auf Usability, Ansprache und Service bedarf. Und durch unsere industrieübergreifende Positionierung können wir auf ein breites Netzwerk an potentiellen Partnerunternehmen zurückgreifen, die bereits an AAL arbeiten und/oder auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern sind. 

 

Sie wollen Teil dieses stark wachsenden Marktes sein? Wenn Sie daran interessiert sind, gemeinsam Ihre Chancen für AAL zu eruieren – lassen Sie uns sprechen! 

 

Mehr Infos, wie traditionelle Unternehmen digitale Innovation angehen können, oder wie Excubate Sie beim Aufbau neuer Geschäftsmodelle unterstützen kann finden Sie auf unserer Webseite. 

25 Milliarden IoT Geräte! Wieso das Internet der Dinge hinter den Erwartungen zurück blieb.

Process Observatory: Acht Punkte für nachhaltige Prozessverantwortung

Von zwischenzeitlich 40 Milliarden prognostizierten IoT Geräten, waren es letztlich 25 Milliarden im Jahr 2020. Eine beeindruckende Zahl und dennoch enttäuschend vor dem Hintergrund der Erwartungen.  

In der anstehenden Excubate Artikelreihe zum Thema IoT möchten wir neben Grundlageninformationen zu IoT, die Gründe für ein verlangsamtes Wachstum des IoT beleuchten. 

 

Das Internet of Things ist keine neue Erscheinung. Dennoch ist häufig nicht klar was das IoT im Detail eigentlich ist und was es braucht, um eine IoT Lösung zu entwickeln. 

 

Die Grundidee ist schnell erklärt: Auf Basis von Sensoren werden Parameter von Dingen wie beispielsweise Maschinen erfasst und selbstständig in das Internet eingespeist. Diese Daten können dazu dienen die Maschine rechtzeitig zu warten (predictive maintenance) um so kostspielige Ausfälle zu verhindern. 

Wieso das Internet der Dinge hinter den Erwartungen zurück blieb

Bekannte Beispiele aus dem B2B oder B2C sind folgende:

Logistik – Fracht und Fahrzeugüberwachung

  • Jeder Frachtcontainer kann weltweit verfolgt und nachvollzogen werden 
  • Container können auf Erschütterungen, Temperatur und viele weitere Parameter hin überwacht werden 
  • Statusüberwachung erlaub Versicherungen die Policen zu verringern 

Smart Home – Thermostate

  • Intelligente Thermostate steuern die Temperatur in Abhängigkeit von Raumprofilen 
  • Die Heizkosten können durch optimales Heizen gesenkt werden  

Smart Home – Türklingel

  • Eine Türklingel mit Kamera lässt den Bewohner mit Gästen über Lautsprecher interagieren, selbst wenn der Bewohner nicht zuhause sein sollte.  
  • Sicherheitsfunktionen werden durch integrierte Bewegungsmelder ermöglicht 

Flottenmanagement – Fahrzeug- und Fahrerüberwachung

  • Disponenten wissen zu jederzeit über den Status der Fahrzeuge bescheid 
  • Unfälle werden automatisch gemeldet, administrativer Aufwand entfällt 
  • Überwachung der Beschleunigung, Bremsverhalten ermöglicht die Fahrstile zu überprüfen und Hinweise für eine sparsamere Art des Fahrens zu liefern 

Verkehrsplanung – Ampelanlagen-Steuerung

  • Ampelanlagen können bedarfsgerecht schalten 
  • Öffentlicher Personennahverkehr kann gezielt gefördert werden 
  • Verkehrsplaner können Verkehrsströme besser steuern und schneller Probleme erkennen 

 

Selbst das Bienensterben kann durch IoT in einem konkreten Beispiel bekämpft werden. Indem die Biodaten aus Bienenstöcken gemessen und in Echtzeit an den Imker übermittelt werden, können negative Entwicklungen schnell nachvollzogen und bekämpft werden.

 

Um diese IoT-Lösungen zu entwickeln bedarf es 5 wesentlicher Komponenten.

Die Sensorik nimmt die relevanten Daten auf. Dabei kann es sich um die Temperatur, um Beschleunigung, um den Standort, um die Luftfeuchtigkeit oder vielzählige andere Parameter handeln. 

5 wesentliche Komponenten für IoT-Lösungen

Ein Modul dient dazu, dass die erhobenen Daten rudimentär verarbeitet, gegebenenfalls gespeichert und nach Bedarf verschickt werden. Durch die Wahl geeigneter Mikroprozessoren und Antennen für den jeweiligen Anwendungszweck, wird der technische Rahmen vorgegeben.

DIoT Lösungen regelmäßig nicht über klassische Ethernet-Kabel mit dem Internet verbunden sind, spielt die Konnektivität eine entscheidende Rolle. Die Daten müssen abhängig vom Einsatzzweck über kurze Distanzen innerhalb eines Gebäudes, oder aber häufig auch über mehrere Kilometer an Funktürme versendet werden.

Die Daten werden anschließend häufig auf den IoT Plattformen von Firmen oder Service Anbietern wie AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure empfangen und verarbeitet. 
Diese Verarbeitung im Daten Management ist ein sehr wesentlicher und keineswegs trivialer Schritt. Daten können unbereinigt kaum verwendet werden. Diese müssen zunächst von fehlerhaften und unbrauchbaren Daten bereinigt und für die Auswertung normalisiert werden. 

Erst jetzt können die Daten auf Basis von Analysen ausgewertet werden um die Informationen zu entwickeln die letztlich erlauben beispielsweise den zukünftigen Ausfall einer Maschine zu prognostizieren.  

In den kommenden Artikeln werden wir die einzelnen Komponenten im Detail beleuchten und zeigen wo die größten Stolpersteine bei der Umsetzung von IoT Projekten liegen. 

Weitere Information zur Durchführung von IoT Projekten finden Sie in diesem Artikel.

„Make- or-buy“ im Corporate Venturing: Warum Corporate Startups häufig scheitern

Transform or Die: Why Corporate Startups fail before they even have a chance to prove themselves in the market

Warum Corporate Startups häufig scheitern, bevor sie sich überhaupt im Markt beweisen konnten

Dr.Oetker kauft Flaschenpost – Kaufpreis 1 Milliarde“ war einer der größten und prominentesten Corporate Venture Capital Deals des Jahres. Dr.Oetker zahlt dabei mit dem Dreifachen des Jahresumsatzes von Flaschenpost (320 Millionen Euro) einen stolzen Preis (Flapo – Exit)*. Ebenso muss Henkel aus Düsseldorf mit über 300 Millionen Euro für das Kosmetik Startup HelloBody aus Berlin tief in die Taschen greifen. Als Alternative für den späten und dadurch kostspieligen Einstieg bei Startups am Markt, könnten sich Corporates auch der Makeor-Buy Entscheidung stellen und selbst neue Unternehmen aufbauen. 

Beispiele aus der Vergangenheit zeigen aber, dass es nicht leicht ist trotz finanzieller Stärke und einem vermeintlichen „unfairen Vorteil“ aus dem Kerngeschäft erfolgreiche Startups aufzubauen. So stellte Bosch sein Elektroroller Startup Coup Mobility frühzeitig ein, weil es „langfristig nicht wirtschaftlich zu betreiben sei“. Prompt kaufte jedoch das Mobility Startup Tier die gesamte Flotte mit 1500 Rollern und der gesamten Infrastruktur auf, weil es sehr wohl an den Erfolg glaubt (Coup Mobility). 

Corporate Startups scheitern häufig, bevor sie sich überhaupt am Markt beweisen können. Über Misserfolg und Erfolg von Corporate Startups wird schließlich in drei Valleys of Death entlang des Innovations Funnels entschieden. Erfahren Sie hier an welchen Abrisskanten im Funnel Sie beim Aufbau von Corporate Startups Sie besonders Acht geben müssen.  

Die Hauptursachen, warum Corporate Startups häufig scheitern, bevor sie sich überhaupt im Markt beweisen konnten, finden sich entlang des gesamten Innovation-Funnels. Corporate Innovation-Programme greifen hier oft zu kurz und berücksichtigen zu wenig die späteren Anforderungen an eine erfolgreiche Umsetzung. Wir sehen insbesondere drei Abrisskanten von Corporate Startups: 

"Make- or-buy" im Corporate Venturing: Warum Corporate Startups häufig scheitern

Folgend dazu ein paar unserer #CorporateStartupLifeHacks, damit mehr Ideen in Ihrem Unternehmen Impact generieren:

Valley of Death I: Resource Requirements

Ideen scheitern oft am Übergang in die Validierungsphase des Geschäftsmodells, weil für die detaillierte Ausgestaltung und Prototyping ein crossfunktionales Team mit einer ausreichenden Allokation erforderlich ist. Dies ist oft ein Kraftakt für Unternehmen, weil die Verfügbarkeit oder die Bereitschaft fehlen, das erforderliche Team mit hinreichendem Fokus zur Verfügung zu stellen.

Corporate Startup LifeHack I: Nach dem Motto „Stop Starting, Start finishing“ hilft die Einführung eines stringenten Portfolio-Managements dabei, die richtigen Prioritäten zu setzen. Fehlen Ressourcen, dann geht es darum, Fokussierung zu erzwingen. Denn es ist besser, im Zweifel nur eine Idee in den Markt zu bringen, als 10 vorher versanden zu lassen.

Valley of Death II: Legal Requirements

Selbst erfolgreich validierte Geschäftsmodelle scheitern oft am Übergang in die Launch-/Pilot-Phase, wo das erste Mal echte Transaktionen durchgeführt werden, für die es neben einem stehenden und richtig besetzten Team auch eine für die Rechtgeschäfte haftende Legaleinheit erfordert. Beides steht häufig nicht kurzfristig bereit. Zudem wird nun auch eine Sichtbarkeit im Markt unausweichlich, was risikoaverse Unternehmen immer wieder abschreckt.

Corporate Startup LifeHack II: Das Marktrisiko, der Teamaufbau als auch die legalrechtlichen Anforderungen können recht einfach externalisiert werden, indem man den Bau und den Launch an einen Corporate Company Builder, wie z.B. Excubate Ventures auslagert. Eine spätere Übernahme des neuen Business nach erfolgreichem Markteintritt ist hier problemlos möglich und das Risiko für das Unternehmen auf ein Minimum reduziert.

Valley of Death III: Funding Requirements

Zeigt sich ein Corporate Startup als erfolgreich im Markt, folgt die Skalierungsphase, die neben einer signifikanten Wachstumsfinanzierung auch weitere operative Fähigkeiten und Kapazitäten erfordert. Für Beides braucht es die Bereitschaft und die Erfahrungen im Corporate, die verbundenen Risiken zu tragen und die operative Skalierung erfolgreich zu bewältigen. Beides ist nicht immer vorhanden sind.

Corporate Startup LifeHack III: Schlüpfen Sie in die Rolle eines Venture Capital Unternehmens. Und denken Sie im Rahmen von Wachstumsfinanzierungen auch über weitere Investoren aus dem Markt nach. Mehrere Investoren reduzieren ihr Risiko und erhöhen durch ihr Netzwerk auch den Erfolg des Corporate Startups. Nutzen Sie zudem externe Fähigkeiten für den operativen Scale-up, z.B. über Company Builder, die nicht nur die Build-Phase sondern auch die Betriebsphase übernehmen.

Welche Phasen des Innovations-Funnels und welchen Scope deckt Ihr Innovationsprogramm heute schon ab? Sind bei Ihnen nicht nur die Geschäftsmodellentwicklung sondern auch zukünftige Betreibermodelle klar definiert? Gerne diskutieren wie mit Ihnen, wie auch Ihr Unternehmen mehr Ideen in den Markt bringt und damit statt Innovationstheater echte Innovationen schafft.

Hintergrundinformationen:

*Seit Anfang November spricht die deutsche Startup-Szene über den Exit von Flaschenpost an die Oetker-Gruppe – siehe Dr. Oetker kauft Flaschenpost – Kaufpreis: 1 MilliardeZunächst startete Dr. Oetker 2017 einen eigenen Flaschenpost-Klon mit Durstexpress. Die Anbieter lieferten sich mit deutschlandweiten Plakataktionen zeitweise eine Werbeschlacht. Es ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar, ob Dr. Oetker beide Marken weiter betreibt oder zu einer zusammenführt.

Flaschenpost:

Flaschenpost, von Insidern liebevoll Flapo genannt, ist aktuell in 23 deutschen Städten unterwegs. Flapo soll allein im Oktober einen Umsatz in Höhe von 27 Millionen Euro eingefahren haben. Hochgerechnet sind das über 320 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Die Oetker-Gruppe zahlt somit rund dreimal Umsatz für Flapo. 

COUP:

Das Corporate-Startup Coup ist am Ende, das Unternehmen gibt auf. Eine Fortführung des Dienstes sei “auf dem hart umkämpften Sharing-Markt bei gleichzeitig hohen Kosten langfristig wirtschaftlich nicht möglich”, heißt es vom Unternehmen zur Einstellung. 

Der Berliner E-Scooter-Anbieter Tier Mobility übernimmt – wie erwartet – die Überreste der E-Roller-Firma Coup, dem gescheiterten Corporate-Startup, das BCG Digital Ventures 2016 für Bosch auf die Straße geschoben hat. Tier übernimmt konkret “rund 5000 E-Mopeds von Coup mitsamt der Ladeinfrastruktur?”. Künftig soll es möglich sein, über die Tier-App nicht nur E-Scooter, sondern auch E-Roller mieten zu können. Im Mai soll es in Berlin damit losgehen. Coup beschäftigte kurz vor dem Aus in Berlin, Paris und Madrid rund 120 Mitarbeiter. 75 Mitarbeiter davon wirkten in Berlin. Allein in Berlin standen zuletzt etwa 1.500 Coup Fahrzeuge. Bosch hatte bei Coup den Stecker gezogen, weil eine Fortführung des Dienstes “auf dem hart umkämpften Sharing-Markt bei gleichzeitig hohen Kosten langfristig wirtschaftlich nicht möglich” sei. Nun muss das Tier-Team, das gerade weitere 40 Millionen bekommen hat, beweisen, dass es die Roller profitabel betreiben kann.